Blaueisgletscher

Nördlichster Gletscher der Alpen

Wanderer vor dem Blaueisgletscher © DAV/Wolfgang Ehn
Der Blaueisgletscher
Winter im Blaueisgletscher
Blick von der Blauesihütte zu den Gletscherresten
Blick vom Taubensee zum Hochkalter mit Blaueisgletscher
Blick vom Predigtstuhl zum Blaueisgletscher
Blick auf den oberen Bereich des Blaueisgletschers

Beschreibung

Der nördlichste Gletscher der Alpen

Das Blaueis ist der nördlichste Gletscher der Alpen und liegt an der Nordseite des Hochkalters, eingebettet zwischen Blaueisspitze (2.480 m), Hochkalter (2.607 m) und Kleinkalter (2513 m) in der Kernzone des Nationalparks Berchtesgaden oberhalb des Hintersees im Bergsteigerdorf Ramsau.


Gletscherschwund: Der Blaueisgletscher und der Klimawandel

Wegen seiner verhältnismäßig geringen Höhenlage ist der Blaueisgletscher vom Gletscherschwund noch stärker betroffen als die anderen Gletscher der Alpen. Im das Jahr 1820 ergaben die ersten Kartenaufnahmen eine Gletschertfläche von 25 ha. 1884 wurde eine Fläche von 19,6 ha vermessen; 1953 war das Eis des Blaueisgletschers schon auf auf 13,1 ha geschrumpft. Seit Mitte der 1980er Jahre sind inmitten des Blaueises zunehmend Felsen ausgeapert, die den oberen Teil des Gletschers inzwischen völlig vom unteren Toteisfeld, der früheren Gletscherzunge, abgetrennt haben. Dabei ist der Rückgang der Eismasse im unteren Feld besonders stark, weil es wegen der Trennung keinen Nachschub mehr aus dem höheren Gletscherbereich erhält. Beide Eisfelder zusammen maßen 2009 nur noch 7,5 ha. Die mit Georadar ermittelte Mächtigkeit des Eises betrug im Jahr 2007 (nur noch) bis zu 13 Meter, die mittlere Eisdicke weniger als vier Meter; das Volumen wird mit rund 400.000 m³ angegeben. Damit ist die Resteismenge kleiner als der Massenverlust im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.

Bergtouren rund um den Blaueisgletscher

Über den im oberen Teil extrem steilen Gletscher führt ein Anstieg zur Blaueisscharte auf etwa 2.400 m, von der man in leichter Kletterei (Schwierigkeit UIAA II) zum Hochkaltergipfel ansteigen kann. Diese Route wurde 1874 vom Kederbacher, dem legendären Ramsauer Bergführer Johann Grill das erste Mal begangen. Eine beliebte und äußerst anspruchsvolle Klettertour ist die so genannte „Blaueisumrahmung“. Sie führt ohne Gletscherberührung von der Blaueishütte über Schärtenspitze, Blaueisspitze, Hochkalter, Kleinkalter und Rotpalfen zurück zum Ausgangspunkt. Die Hauptschwierigkeiten liegen in der Überwindung des Blaueisnordgrats, einer Kletterei im Schwierigkeitsgrad IV der UIAA-Skala.

Die Blaueishütte unterhalb des Gletschers

Unterhalb des Gletschers, am Beginn des Blaueiskars steht die Blaueishütte. DIe Unterkünftshütte der DAV-Sektion Berchtesgaden gehört zu den beliiebtesten Berghütten in den Berchtesgadener Alpen. Vom Hintersee im Bergsteigerdorf Ramsau ist die Blaueishütte auf dem Weg über die Schärtenalm in etwa 2,5 bis 3 Stunden zu erreichen.

Kontakt

Öffnungszeiten

Ganzjährig, im Winter nur auf Tourenskiern erreichbar

  • Anrufen
  • E-Mail
  • Anfahrt