Chiemsee

Das Bayerische Meer

Quelle: Gemeinde Bernau a. Chiemsee, Autor: Elisa Eberle

Fraueninsel aus der Vogelperspektive
Segelboote am Chiemsee
Schifffahrt am Chiemsee zur Fraueninsel.
Chiemsee-Schifffahrt
Schloss Herrenchiemsee
Chiemsee
Sonnenaufgang am Chiemsee
Chiemsee im Winter
Flamingos am Chiemsee
Ruhezonen am Chiemsee

Beschreibung

Das „Bayerische Meer“ ist der größte See in Bayern und berühmt für seine Naturkulisse, Wassersport- und Kulturangebote.

Der Chiemsee ist wunderbar gelegen vor den Chiemgauer Bergen und mit seiner Größe von knapp 80 km² der größte See Bayerns sowie der drittgrößte See Deutschlands. Seine maximale Tiefe beträgt 73 Meter, die Tiroler Ache und die Prien sind die wichtigsten Zuflüsse, bei Seebruck verlässt die Alz den Chiemsee. Er kann auch per Rad oder zu Fuß umrundet werden, sein Umfang beträgt ca. 64 Kilometer.

Falschschreibweisen wie Chimsee oder Cimsee oder die Aussprache "Schiemsee" werden historisch widerlegt: Der Name für den Chiemsee sowie für die Region Chiemgau lässt sich auf den althochdeutschen Personennamen Chiemo zurückführen. Ausgesprochen wird der See "kiimsee".

Der See ist von München (ca. 90 km), Kufstein und Salzburg (ca. 60 km) schnell erreichbar und hat eine einzigartige Lage an der Autobahn A8: Heutzutage undenkbar, in den Bauzeiten der 1930er Jahre noch möglich, verläuft die Autobahn München-Salzburg manchmal so nahe am südlichen Chiemsee, dass man als Autofahrer direkt auf den See zuzufahren scheint.

Der Chiemsee wird regelmäßig als einer der beliebtesten Seen in Bayern und in Deutschland ausgezeichnet.

Was macht den Chiemsee so besonders?Die Umgebung von Natur und Kultur

Entstanden ist der Chiemsee gegen Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Gletscher schufen die Landschaft der heutigen Urlaubsregion Chiemsee-Alpenland, sie ist geprägt von Bergen, Hügel, Seen, Mooren und weiten Wiesenflächen. Der Chiemsee und das Alpenpanorama sind das ideale Postkartenmotiv.

"Während der Eiszeit vor ca. 15.000 Jahren entstand das Unterwassergebirge des Chiemsees mit 14 Seebergen, die alle einen eigenen Namen haben. Dazu gibt es ein tolles Modell auf der Herreninsel, gleich am Ende des Anlegesteges in der hölzernen Wartehalle rechts." -Helga Schömmer, Gästeführerin-

Der größte Teil des Chiemseeufers ist naturbelassen, Wiesen und Moore reichen bis ans Wasser. Naturbelassene Uferstücke wechseln sich mit kleinen Orten mit Seepromenaden zum Bummeln und Strandbädern ab:

  • Prien a.Chiemsee als größter Ort
  • Gstadt a.Chiemsee mit kürzester Fahrverbindung zur Fraueninsel
  • Bernau a.Chiemsee
  • Übersee
  • Chieming
  • Seeon-Seebruck
  • Breitbrunn a.Chiemsee
  • Grabenstätt
  • Rimsting

Der Chiemsee ist das kulturelle Highlight im Chiemgau, hier treffen klösterliche und königliche Vergangenheit aufeinander. Die Inseln sind ein Wallfahrtsort für Kini-Fans und Irmengard-Verehrer, aber auch für Fans der Sezession-Künstler. Zudem ist der See auch von historischer und ergeschichtlicher Bedeutung.

Die Inseln im Chiemsee gehören zum Landkreis Rosenheim, sie bilden gemeinsam die kleinste politische Gemeinde in Bayern. Zwei Inseln sind ganzjährig besuchbar:

  • die weltberühmte Herreninsel mit Schloss Herrenchiemsee,
  • Fraueninsel mit Kloster Frauenwörth
  • die nicht bewohnte Krautinsel. Die Krautinsel, die dritte und kleinste Insel auf dem Chiemsee, trägt ihren Namen vom Gemüseanbau, den die Nonnen dort betrieben. Die Insel ist unbewohnt und kann nicht besichtigt werden.
  • Die winzige vierte Insel nahe der Fraueninsel trägt den Namen Schalch. Auf ihr steht nur ein Baum.

Was können Sie am Chiemsee unternehmen?

Die Landschaft um den Chiemsee ist eines der beliebtesten Erholungsgebiete Bayerns. Wir empfehlen Ihnen:

  • Fraueninsel und Herreninsel sind großartige Ausflugsziele: ein romantisches Fleckerl Erde und das "kleine Versailles", das Schloss Herrenchiemsee. Dampfer verbinden das Festland mit der Fraueninsel und der Herreninsel, diese werden von der Chiemsee-Schifffahrt ganzjährig angefahren. In manchen Wintern gefriert der See (518 Meter üNN), so dass auf ausgewiesenen Strecken zu Fuß vom Festland auf die Inseln spaziert werden darf, ein unvergleichliches Erlebnis!
  • Der Chiemsee hat einen Umfang von ungefähr 64 Kilometer und ist etwa 13 km breit. Einer der schönsten Radwege Deutschlands umrundet den See, der Chiemsee-Radweg, der Rundweg hat immer wieder Abschnitte, die nur Fußgängern vorbehalten ist.
  • Motorboote sind nicht erlaubt. Schippern Sie mit einem Tretboot, Elektroboot, Segelboot oder Ruderboot über den See: Bootsverleih auf dem Chiemsee >>
  • Segler genießen das Föhnrevier mit der ausgeprägten Regattaszene, SUP-Paddler, Kanuten und Surfer finden genügend Verleihstationen. Die Lage am Alpenrand, v.a. bei Föhn, führt zu guten Windbedingungen, jedoch auch zu Sturmwarnungen. Rund um den See sind daher von April bis November Sturmwarnleuchten in Betrieb (7-22 Uhr), die etwa 1 Stunde vor der Starkwind- bzw. Sturmgefahr einsetzen. Tauchen ist nur außerhalb der Naturschutzgebiete und der Schifffahrtsstraßen erlaubt. Wassersport am Chiemsee >>
  • Dank des 1989 gebauten Ringkanals ist der Chiemsee einer der saubersten Seen Deutschlands mit ca. 15 Messstellen rund um den See. Der größte Teil des Chiemsees ist frei zugänglich, die vielzähligen Bademöglichkeiten rund um den Chiemsee finden Sie um den See verteilt:
  • Auf der Herreninsel gibt es entlang der verschiedenen Wanderwege kleinere Buchten, die für eine kühle Abwechslung sorgen. Auf der Fraueninsel befindet sich im Südwesten eine Wiese mit Wasserzugang abseits der Schiffsrouten.
  • Buchbare Wassersportangebote auf dem Chiemsee sind z.B. Sonnenuntergangssegeln, Surfkurse, SUP-Verleih uvm.
  • Familienurlaub am Chiemsee bietet viel Wassersportangebote, aber auch für Schlechtwetterprogramm und Bergausflüge ist gesorgt.

Flora und Fauna

Der See steht unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention, die Uferregion ist Landschaftsschutzgebiet und der Chiemsee ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet in die Liste europäischer Schutzgebiete aufgenommen. Er wurde von der Umweltschutzorganisation Global Nature Fund (GNF) zum „Lebendigen See des Jahres 2014“ ausgezeichnet.

Der Chiemsee hat Trinkwasserqualität und ist sehr fischreich. Die Hauptarten sind die Chiemseerenke, aber auch Hechte, Aale und Zander werden gefischt.

Ruhezonen

Um dieses vielfältige Ökosystem zu schützen und zu nutzen, wurden Naturbeobachtungstürme und teils zeitlich befristete Ruhezonen eingerichtet. In diesen Ruhezonen ist das Schwimmen, Ankern und Befahren mit Wasserfahrzeugen nicht erlaubt, Bojen und Tafeln kennzeichnen diese Bereiche. Im Schilfbereich sollen laichende Fische oder brütende Vögel geschützt werden, Jungfische benötigen ruhiges Flachwasser, Vögel in der Mauser oder im Winter sollen vor Störungen geschützt werden. Daher ist auch Zelten und Grillen außerhalb der Campingplätze verboten.

>>Flyer "Ruhezonen am Chiemsee" (PDF)

Vogelarten

Die biologische Vielfalt sorgt für den Lebensraum für viele bedrohte Vogelarten. Fast 30.000 Wasservögel (darunter seltene Watvögel und Rohrsänger) überwintern und rund 3.000 brüten hier sogar, der Weißstorch rastet hier auf seinem Durchzug nach Afrika.

Flamingos am Chiemsee: in den Wintermonaten stelzen in Ufernähe und auf Felserhebungen in der Nähe der Fraueninsel gelegentlich leuchtend rosafarbene Vögel zwischen Graugänsen und Stockenten umher. Flamingos vermutet so manch einer eher an den Salzseen der französischen Camargue, doch es gibt diese exotischen Vögel mit ein wenig Glück auch am Chiemsee zu bestaunen.

Tipp: Von den Naturbeobachtungstürmen aus lässt sich ihr rosa Federkleid und der gebogene Schnabel noch besser erkennen. Und im Frühling, wenn die einen Vögel wieder aufbrechen und die anderen in ihr Brutgebiet zurückkehren, ist eine Teilnahme an einer der Vogelführungen besonders interessant.

„Am Chiemsee gibt es inzwischen auch weit hergereiste Vögel: den Austernfischer von der Nordsee (leicht zu erkennen an den roten Füßen) und die Nilgans aus Ägypten.“ Christine Haslbeck, Chiemsee Naturführerin

Pflanzen

Auch die Flora rund um den Chiemsee ist einzigartig, z.B. lässt sich dort die äußerst seltene Orchideenart "Sommer-Drehwurz" finden, die zur Orchidee des Jahres 2016 gekürt wurde.

"Kennen Sie schon den Hungerstein? Vor dem südwestlichen Spitz der Herreninsel befindet sich der Hungerstein mit einer weiß-roten Boje. Wenn der Wasserstand so niedrig ist wie beispielsweise 2003, dann sieht man auch den Stein und das bedeutet Dürre und somit „Hungersnot“. Normalerweise ist er gute 1,5 Meter unter Wasser und nur durch die Boje sichtbar." Susanne Pfliegl, Gästeführerin

Einen spannenden Film über die Tour "Bis ans Ende des Sees" der Chiemsee Naturführer finden Sie hier >>

Landschaften um den Chiemsee

Im Süden und im Norden des „Bayerischen Meeres“ liegen ausgedehnte Moore. Ein Besuch lohnt sich: Die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, das älteste Naturschutzgebiet Bayerns, ist ein weitgehend unangetastetes Idyll mit 17 Seen und noch viel mehr seltenen Pflanzen und Tieren. In aller Stille leben hier fast 50 von 70 in Bayern bekannten Libellenarten.

Die Kendlmühlfilze, das größte Hochmoor im südostbayerischen Raum, liegt im Süden des Chiemsees. Dieses Naturjuwel ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel. Besonders schön ist es im Frühsommer, wenn das Wollgras mit seinen weißen Blütenständen die Landschaft überzieht. Ein weiteres Naturschauspiel zeigt sich etwas später im Sommer, sobald das blühende Heidekraut das gesamte Moor violett erscheinen lässt. Die Kendlmühlfilze hat sich aus einer Verlandungszone des ehemals weitaus größeren Ur-Chiemsees entwickelt.

Im Süden bildet die Tiroler Achen der Zufluss des Chiemsees an seiner Mündung das besterhaltene und einzigartige Binnendelta Mitteleuropas. Es steht unter Naturschutz und darf nur aus der Ferne betrachtet werden, etwa bei einer Bootstour aus der Veranstaltungsreihe „Der Natur auf der Spur“.

Dagegen bietet der Abfluss auf der gegenüberliegenden Seite ein Sommervergnügen der besonderen Art. Wer bei Seebruck ein Schlauchboot oder Floß besteigt, kann sich auf der seichten, langsamen Alz bis nach Truchtlaching zu einer der schönsten Flussbadestellen Bayerns treiben lassen. Die Tourist-Information in Seebruck bietet diese Touren auch auf einem Floß an.

„Es gibt sogar wachsende Steine in der Alz: die Onkoiden, die durch Kalkausfällungen wachsen, bayernweit nur in der Moosach und in der Alz zu finden!“ Christine Haslbeck, Chiemsee Naturführerin

Kontakt

Felden 10, 83233 Bernau a.Chiemsee, Deutschland
08051 965550
info@chiemsee-alpenland.de
chiemsee-alpenland.de

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