Quelle | Datacycle |
Herbstgold 2024: Orchesterkonzert
Die Veranstaltung
Yefim Bronfman, Klavier
Julian Rachlin, Dirigent
Chamber Orchestra of Europe
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37
Pjotr I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Kein Wunder, dass ein findiger Verleger Ludwig van Beethovens letztem Klavierkonzert in der heroischen Tonart Es-Dur den Beinamen „Emperor – Kaiser“ verpasst hat: Hier schwingt das Klavier gleich zu Beginn mit imperialer Geste das Szepter, und Yefim Bronfman vermag das souverän in Klang zu übersetzen. Mit seiner einstigen Hoffnungsfigur Napoleon hat Beethoven damals schon gebrochen. Der war ja der politischen Verführung erlegen, hatte sich selbst zum „Kaiser der Franzosen“ gekrönt und war gegen das restliche Europa in den Krieg gezogen … Was Pjotr Iljitsch Tschaikowski zur Zeit seiner Sinfonie Nr. 4 eingeschüchtert hat, war hingegen eine unnennbare Bedrohung oder zumindest Vorherbestimmung durch das Schicksal. Ein strenges, schmetterndes Thema beherrscht die Einleitung und bildet den Kern des ganzen Werks. Es wird zum Begleiter und Mahner auf dem Weg durch allerlei Träumereien und Leidenschaften. Erst im finalen Volksfesttrubel kann die zuvor verunsicherte Seele ihren Schmerz vergessen: fulminante musikalische Aufgaben für das Chamber Orchestra of Europe und Julian Rachlin am Dirigentenpult.
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