"Wunschkind? - Fotoausstellung von Klaus Heymach (Berlin) im Foyer der Zentralbibliothek.

Universität Passau

Die Veranstaltung

Neun von zehn Schwangeren entscheiden sich gegen ein Baby mit Gendefekt oder Behinderung - das schätzen Pränatalmediziner.Der Fotograf Klaus Heymach hat Eltern portraitiert, die sich bewusst für die Geburt entschieden haben - zusammen mit ihren Kindern. In einer Ausstellung im Foyer der Zentralbibliothek an der Universität Passau lässt er sie davon erzählen.Die Zahl der Neugeborenen, deren Gene von der Norm abweichen, dürfte in Zukunft noch weiter sinken. Denn seit zwei Jahren zahlen die Kassen den Bluttest, mit dem sich bereits ab der zehnten Schwangerschaftswoche Wahrscheinlichkeiten für Trisomie berechnen lassen.Aber was sind das für Eltern, die sich bewusst für ein Kindmit Down-Syndrom, Trisomie 18 oder Spina Bifida entscheiden? Diese Frage stellte sich der Berliner Fotograf Heymach, als er von der Debatte über die vorgeburtliche Diagnostik las - und machte sich auf die Suche. In Vereinen, Selbsthilfegruppen und Online-Foren fragte er nach Eltern, die bereit waren, sich mit ihren Kindern fotografieren zu lassen. Und er fragte sie nach ihrer Geschichte: Fiel ihnen die Entscheidung für das ungeborene Kind schwer? Wie ist der Alltag? Welche Herausforderungen, Überraschungen und Freuden hält er bereit?So entstanden einfühlsame Porträts, die stolze Eltern zeigen mit ihren starken, lebenslustigen Kindern. Die Textprotokolle, die die Fotos ergänzen, erzählen ganz unterschiedliche Geschichten, die doch eines eint: Niemand wird auf eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung reduziert, kein Kind über seine Diagnose definiert. Die Familien stellen sich Herausforderungen, wie sich alle Eltern täglichen Herausforderungen stellen müssen: am Anfang wenig Schlaf, die passende Kita finden, Geschwistern gerecht werden. Das Kind fördern, aber nicht überfordern.So trägt die Ausstellung dazu bei, Barrieren und Berührungsängste abzubauen. Ganz im Sinne der Eltern, wie der Fotograf berichtet: "Den meisten Familien war die Sichtbarkeit wichtig, das hat sie motiviert, bei dem Projekt mitzumachen. Sie wollen andere ermutigen, sich nicht zu fürchten vor einem Kind, das anders ist.? Denn ob mit Gendefekt oder ohne - jedes einzelne Kind ist anders, das beweisen auch diese Familienporträts.Infos zum Fotografen unter klausheymach.com/wunschkind

Info

Veranstalter Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen
Quelle Universität Passau
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