So wie das Mädchen, aus dessen Innenperspektive Katharina Winkler erzählt, ihrem Vater ausgeliefert ist, liefert die Autorin uns der Geschichte aus, die von der Kinderstube aus auf alle weiteren Aspekte eines Lebens übergreift – denn weder eine neue Stadt, neue Freunde noch eine Liebesbeziehung bringen Linderung für ein traumatisches Geschehen, das sich dem Körper, Denken und der Wahrnehmung eingeschrieben hat und oft aus Scham verborgen bleibt. Siebenmeilenherz erzählt von einer Tat, die tagtäglich tausendfach in den Familien unserer Gesellschaft begangen wird, und rüttelt damit am Tabu, darüber zu sprechen.