Quelle | Datacycle |
Die Retter. ROHONCZY, KAUTZ, NICZKY.
Die Veranstaltung
Theaterstück über drei Lebensretter aus dem Mittelburgenland
Von Katharina Tiwald und Peter Wagner
URAUFFÜHRUNG
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland – Landestheaters der Autor:innen anlässlich 30 Jahre Attentat von Oberwart.
Der Hintergrund
Das Magazin Profil beschrieb 1995 den in Mitterpullendorf/ Középpulya ansässigen Baron György Gedeon Rohonczy als den „burgenländischen Oskar Schindler“. Er soll 121 Roma aus dem sog. „Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach“, von dem Roma in Konzentrationslager, andere Sammellager oder Vernichtungslager deportiert wurden, dadurch gerettet haben, dass er sie als Erntearbeiter auf seinem Gutshof anstellte, und zwar nicht nur Männer, sondern ganze Familien – also auch Frauen und Kinder. Teilweise ermöglichte er ihnen die Flucht nach Ungarn. Seinem Beispiel folgten der Gutspächter Ernst Kautz in Unterpullendorf/ Dolnja Pulja und Graf Ladislaus Niczky in Nebersdorf/ Šuševo, die beide mit Rohonczy befreundet waren. Roma, die auf diese Weise überlebten, bezeugten nach dem Krieg die lebensrettende Tätigkeit der drei Männer. Einer von ihnen, Ernst Kautz, wurde selbst von betroffenen Roma gerettet, als die russischen Besatzer ihn exekutieren wollten.
Das Stück
ROHONCZY; KAUTZ; NICZKY diskutieren im Stile eines Doku-Dramas die Frage, inwieweit diese drei Personen tatsächlich als Lebensretter, wenn nicht gar Helden im Sinne eines passiven Widesandes gegen ein mörderisches Regime zu bewerten sind. Dabei treten durch Interviews, die mit Menschen unterschiedlichster beruflicher und geistiger Orientierung vor der Kamera geführt wurden, differenzierende Einschätzungen und Bewertungen zutage, die auch unsere heutige Beziehung zu zivilem Ungehorsam sowie identitätspolitische Fragen thematisieren.
Als Kontrapunkt zu diesem dokumentarischen Teil des Stücks entwickelt sich auf literarisch aufbereiteter und von Schauspielern vorgetragener Ebene eine Erörtung der ideologischen Voraussetzungen, die zu Deporatationen und schließlich zu Strategien der völligen Ausrottung der Roma führten. Auch diese entstanden in einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß im Burgenland. Zeitlich parallel und in krassem Gegensatz zur vermeintlichen oder tatsächlichen Mission der drei singulären Lebensretter aus dem mittleren Burgenland trug die Hetzschrift «Die Zigeunerfrage» des stellvertretenden Gauleiters Tobias Portschy, der u.a. auch mit Roma-Kindern in Unterschützen aufgewachsen ist, nicht unwesentlich dazu bei, auch für die Roma eine Art »Endlösung« zu proklamieren.
Eintritt
Vorverkaufskarten € 22,00 (Kuga Mitglieder & Burgenland Card) / € 25,00
Abendkasse € 27,00 (Kuga Mitglieder & Burgenland Card) / € 30,00
Tickets: –> Die Retter. Rohonczy.Kautz.Niczky. <–
Theaterstück über drei Lebensretter aus dem Mittelburgenland
Von Katharina Tiwald und Peter Wagner
URAUFFÜHRUNG
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland – Landestheaters der Autor:innen anlässlich 30 Jahre Attentat von Oberwart.
Der Hintergrund
Das Magazin Profil beschrieb 1995 den in Mitterpullendorf/ Középpulya ansässigen Baron György Gedeon Rohonczy als den „burgenländischen Oskar Schindler“. Er soll 121 Roma aus dem sog. „Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach“, von dem Roma in Konzentrationslager, andere Sammellager oder Vernichtungslager deportiert wurden, dadurch gerettet haben, dass er sie als Erntearbeiter auf seinem Gutshof anstellte, und zwar nicht nur Männer, sondern ganze Familien – also auch Frauen und Kinder. Teilweise ermöglichte er ihnen die Flucht nach Ungarn. Seinem Beispiel folgten der Gutspächter Ernst Kautz in Unterpullendorf/ Dolnja Pulja und Graf Ladislaus Niczky in Nebersdorf/ Šuševo, die beide mit Rohonczy befreundet waren. Roma, die auf diese Weise überlebten, bezeugten nach dem Krieg die lebensrettende Tätigkeit der drei Männer. Einer von ihnen, Ernst Kautz, wurde selbst von betroffenen Roma gerettet, als die russischen Besatzer ihn exekutieren wollten.
Das Stück
ROHONCZY; KAUTZ; NICZKY diskutieren im Stile eines Doku-Dramas die Frage, inwieweit diese drei Personen tatsächlich als Lebensretter, wenn nicht gar Helden im Sinne eines passiven Widesandes gegen ein mörderisches Regime zu bewerten sind. Dabei treten durch Interviews, die mit Menschen unterschiedlichster beruflicher und geistiger Orientierung vor der Kamera geführt wurden, differenzierende Einschätzungen und Bewertungen zutage, die auch unsere heutige Beziehung zu zivilem Ungehorsam sowie identitätspolitische Fragen thematisieren.
Als Kontrapunkt zu diesem dokumentarischen Teil des Stücks entwickelt sich auf literarisch aufbereiteter und von Schauspielern vorgetragener Ebene eine Erörtung der ideologischen Voraussetzungen, die zu Deporatationen und schließlich zu Strategien der völligen Ausrottung der Roma führten. Auch diese entstanden in einem nicht unbeträchtlichen Ausmaß im Burgenland. Zeitlich parallel und in krassem Gegensatz zur vermeintlichen oder tatsächlichen Mission der drei singulären Lebensretter aus dem mittleren Burgenland trug die Hetzschrift «Die Zigeunerfrage» des stellvertretenden Gauleiters Tobias Portschy, der u.a. auch mit Roma-Kindern in Unterschützen aufgewachsen ist, nicht unwesentlich dazu bei, auch für die Roma eine Art »Endlösung« zu proklamieren.
Eintritt
Vorverkaufskarten € 22,00 (Kuga Mitglieder & Burgenland Card) / € 25,00
Abendkasse € 27,00 (Kuga Mitglieder & Burgenland Card) / € 30,00
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