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Fenstern nach Vergalden
Quelle: Montafon, Autor: Roland Fritsch
Foto: Niclas Bösch, Montafon
Beschreibung
Ein toller Ausblick nach Vergalden
ZURÜCK ZUM URSPRUNG – IM VERGALDEN STEHT DIE ZEIT STILL.
„Vor Jahren wurde ich in einer größeren Gesellschaft gefragt, welche Gegend Vorarlbergs ich als die Schönste bezeichne. Ohne auch nur eine Sekunde zu zaudern, antwortete ich: Vergalden.“ zeigte sich Johann Schwimmer, einer der ersten Naturschützer Vorarlbergs, in einem Zeitungsbeitrag des Jahres 1927 über Vergalden begeistert.
Und auch heute noch könnte man meinen, in diesem Seitental Gargellens wäre die Zeit stehen geblieben. Der Name Vergaldnertal bezieht sich auf das rätoromanische „Val calda“, was warmes Tal bedeutet. Und tatsächlich ist es im Vergalden aufgrund seiner besonderen Lage immer etwas wärmer als im restlichen Gargellen. Die lokalklimatische Sonderstellung des Ortsteiles schlägt sich auch in dessen artenreicher Botanik nieder, die wahrhaft ihresgleichen sucht. Johann Schwimmer schwärmte in seinem Bericht von der Pflanzenvielfalt im Vergalden: „Blaue Glockenblumen wechseln mit roten und weißen Knabenkräutern, gelbe und orangerote Habichtskräuter mit den Haarbüscheln der Alpenanemone. Arnika, Ferkelkraut, Frauenmantel, gelbblühendes Fingerkraut und die leuchtend roten Blüten der hängefrüchtigen Alpenrose vervollständigen das Bild.“ Nicht umsonst schlug er im Jahre 1927 vor, die Vergalden Alpe zum Pflanzenschutzgebiet zu erklären. Die Alpe Vergalden war früher eine der größten Kuhalpen und ist heute die letzte Senn-Alpe im Gargellental. Für Wanderer, Mountainbiker und insbesondere Familien gilt sie als beliebtes Ausflugsziel. Aufgrund seines hochalpinen Charakters ist das Vergaldnertal darüber hinaus ein wichtiger Lebensraum für Rot-, Gams- und Steinwild.
Wer die Alpe Vergalden schließlich verlässt und den Weg zurück nach Gargellen antritt, trifft noch auf das „Muntafuner Päärli“. Das sich im Fels abzeichnende Paar in Montafoner Tracht scheint seinen Passanten zum Abschied leise zuzurufen, dass sie jederzeit wieder willkommen sind in der schönsten Gegend Vorarlbergs.