Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2870 hm |
Abstieg
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2870 hm |
Tiefster Punkt |
Parkplatz Steinbruch 950 m |
Höchster Punkt |
Großvenediger 3666 m |
Dauer
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12:28 h |
Strecke
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49,9 km |
Großvenediger über Kürsinger Hütte
Quelle: DAV Sektion Prien, Autor: Jörg Huber
Die Tour
anspruchsvolle Skihochtour mit traumhaften Fernsichten
Vom Steinbruch zur Kürsinger Hütte, bergauf 1670 Hm, bergab 60 Hm, 19 km
Von der Kürsinger Hütte zum Großvenediger und zurück bis zum Steinbruch, bergauf 1200 Hm, bergab 2810 Hm, 31 km
Gruppe:
Monika, Sabine und Marina, Jörg, Ralf, Andi und Lukas
Samstag:
Treffpunkt am 01.04.2017 um 8 Uhr in Bernau an der Kletterhalle. Fahrt nach Neukirchen am Großvenediger bis zum Steinbruch auf 950m. Dort war die Weiterfahrt zum Parkplatz Hopffeldboden mit einer Kette versperrt "Achtung Lawinengefahr". Wir sind mit den Skiern auf den Rücken um 10:30 Uhr gestartet nach ca. 30 min sind wir am Parkplatz Hopffeldboden vorbei. In den Kehren vor der Berndlalm konnten wir bereits ein paar Mal unsere Skier anziehen um das Gefühl von einer Skitour zu haben. Zumindest das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. An der Berndlalm haben wir die Skier erst mal wieder an den Rucksack gemacht und sind weiter. Nach einer weiteren halben Stunde konnten wir die Skier wieder anschnallen mussten aber gefühlte 25 Mal die Skier abschnallen und kurze Strecken tragen. Ab der Postalm hat sich das deutlich verbessert. Das hat aber schon unsere Nerven belastet. Ab der Materialseilbahn, nach 950 Hm, hat es sich jetzt wirklich wie eine Skitour angefühlt. Leider hat sich das Wetter nicht an die Vorhersage gehalten und es hat leicht zu regnen begonnen. Zum Glück nur ganz wenig. Der Anstieg zum Gletschersee hat richtig Spaß gemacht und die Querung des Sees auf dem Eis lässt Kinderträume wahr werden. Dann der erste Blick zur Kürsinger Hütte diese scheint so nah und ist dennoch so fern. Danke für die Schneestangen, damit ist der Weg leicht zu finden. Die Spuren sind im Firnschnee und Starkwind oft nicht zu erkennen. Obwohl wirklich viele vor uns unterwegs waren. Nach Interessanten Aufstiegen dachten wir der Hütte näher zu kommen, doch diese rückte immer wieder in die Ferne. Endlich auf 2600 angekommen ein Schild "Kürsinger Hütte 10 min" verbunden mit einem inneren Aufschrei "Danke". Die Sicht auf die Hütte jetzt abfellen, abfahren, Abendessen. Ca. auf 2300 hatten wir leichten Schneefall, so dass die Abfahrt zur Hütte nicht im Firn sondern auf Eis und somit nicht wirklich schön war. In der Hütte war es dafür richtig gut. Die neuen Wirtsleute haben uns herzlich empfangen, wenn auch am Anfang noch nicht alles perfekt funktioniert. Die Kürsinger Hütte ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nach einem kurzen Abend sind wir recht früh zu Bett und konnten auch schnell und gut schlafen. Wie das Wetter am Sonntag wird war noch sehr ungewiss. In der Nacht hörten wir die sehr starken Winde an dem Gebälk arbeiten. Angeblich sollte es sehr früh noch schön sein und im Tagesverlauf schlechter werden. Hoffentlich hält die Vorhersage was diese verspricht.
Sonntag:
Wir sind um 5 Uhr aufgestanden und hatten zum Frühstück ausreichend zum Essen und zum Trinken. Für die Tour Wasser, Tee und Verpflegung. Da haben die Wirtsleute an uns gedacht. Die Anstrengungen des letzten Tages noch in den Knochen und Muskeln schafften wir es erst um 6:45 Uhr zu starten. Dafür haben wir uns die Stirnlampen gespart. Ein herrlicher Blick auf den Großvenediger und den tiefblauen Himmel dahinter motiviert zum Aufstieg. Weniger motiviert der eisige Schnee durch die Kälte der Nacht. Dank Harscheisen ging es trotzdem sicher bergauf. Nach ca. 50 min geht es ca. 90 Hm bergab auf den Gletscher. Wir haben uns angeseilt und sind auf dem Gletscher sicher aufgestiegen. Die ersten Sonnenstrahlen im Sonnenaufgang gaben uns Kraft und Motivation. Jetzt heißt es ruhig bleiben und langsam weiter machen wir haben einen langen Tag vor uns. Kurze Pausen zum Trinken, Essen und für Fotos gaben uns immer wieder die Kraft sicher zum Gipfel zu gelangen. Das Ziel erreicht. Bei ca. -10°, gefühlte -20°, und 40 km/h Wind musste alles schnell gehen, damit wir möglichst bald wieder in wärmere Bereiche kommen. Die Aussicht traumhaft, allerdings getrübt durch die Kälte. Von Wetterverschlechterung keine Spur. Traumblicke bis zum Kaiser, Glockner und und und.
Die Abfahrt bis zur Venedigerscharte zeigte schon das die Abfahrt schön werden kann. Nach der Venedigerscharte war die große Kälte vorbei, die Sonne hat aus dem Eis die schönste Firnkonsistenz die man sich nur erträumen kann gezaubert. Die Gletscherhänge mit der perfekten Hangneigung für die Schneeverhältnisse ließen uns innerlich und auch lautstark jubeln. Nach dem Anseilpunkt haben wir unsere Gipfeljause und unseren Gipfeltee verzehrt und die Abfahrt in unseren Gedanken wiederholt. Die Schmerzen vom Vortag waren vergessen. Die brennenden Oberschenkel von der Abfahrt gehören einfach dazu. Die letzten Meter über den Gletscher und Fels bis zum Gletschersee haben wir noch einmal richtig genießen können. Weiter bis zur Materialseilbahn waren immer wieder schöne Hänge zum Teil auch recht anspruchsvoll. Das Wetter hält und hält. Ein wahrer Sonnen- und Schneetraum. Aber was wäre das alles in der falschen Gesellschaft. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und konnten uns jederzeit auf jeden verlassen. In einer solchen Gruppe unterwegs zu sein macht Lust auf mehr. Nach kurzer Pause in der Postalm waren wir gestärkt für den Abstieg. Durch die Temperaturen konnten wir auch nicht mehr viel abfahren und mussten die meiste Strecke gehen. Der Weg bis zum Auto war dadurch sehr lang und der Schrei nach bequemen Schuhen wurde immer lauter.
Am Auto angekommen waren wir glücklich nicht nur unser Ziel erreicht zu haben, sondern auch noch dieses Erlebnis zu haben. Das traumhafte Wetter, die wunderschöne Abfahrt und die neuen Freunde.
Autorentipp
Weniger Gewicht mitnehmen dann macht die Tour mehr Spaß.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Steinbruch
Ziel
Parkplatz Steinbruch
Weg
Von Bernau nach Kössen, Schwendt, St. Johann, Kitzbühel, Paßthurn, Mittersil bis Neukirchen. Am Ortsende von Neukirchen ist ein Wegweiser Obersulzbach, Kürsinger Hütte, Hopffeldboden. Das ist recht einfach zu finden. Auf der Straße bis zur Materialseilbahn, weiter den Gletschlehrpfad bis zum Gletschersee. Über den See und dann den Schneestangen bis zur Kürsinger Hütte folgen.
Von der Kürsinger Hütte den Sommerweg zum Venediger wählen. Bei der Abfahrt den Gegenanstieg Richtung Kürsinger Hütte auslassen und direkt zum Gletschersee abfahren.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Im Winter gibt es hier nicht so viele Möglichkeiten. Im Sommer fährt das Venedigertaxi ab Neukirchen.
Parken
Parkplatz Hopffeldboden oder Parkplatz Steinbruch. Je nach Schneeverhältnisse können die Parkplätze genutzt werden. Einfach beim Hüttenwirt anrufen, der gibt Auskunft wie weit man fahren kann.
Weitere Informationen
Im Internet in einer Suchmaschine nach Großvenediger suchen, es gibt ausreichend Informationen
Ausrüstung
Skitouren und Hochtourenausrüstung einschl. Sicherheitsequipment.
Sicherheitshinweise
Alles was Winter und Gletscher so bieten ist zu beachten. Felsklettereien gibt es keine.