Hochvernagtspitze (3535 m) über die Vernagthütte

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Nach der Querung oberhalb der Vernagtschlucht, kann man den weiteren Anstieg zur Vernagthütte als auch zur Hochvernagt Spitze sehr gut ausmachen.
Am ersten Tag auf der Vernagthütte, bieten sich im Nahbereich wunderschöne Skitouren an.
Sonnenuntergang auf der Vernagthütte.
Kurz nach der Vernagthütte folgen wir der Seitenmoräne bis zum Vernagtferner.
Eine grandiose Landschaft begleitet uns beim Anstieg über den Vernagtferner.
In einem großen Rechtsbogen steuern wir die steilere Gletscherrampe an, die zum Gipfel führt.
Wunderschöne Gletscherlandschaft mit einer grandiosen Aussicht auf zahlreiche 3.000er.
Blick hinunter über die etwas steilere Gletscherstufe. Diese Gletscherfläche wird auch unsere Abfahrtsvariante.
Zu Fuß geht es zum Gipfel.
Gefährliche Wechten versperren oft den Weg vom Winter- zum Sommergipfel. Dahinter ragt die Wildspitze empor.
Grandioser Blick auf den Gepatschferner mit der Weißseespitze. Diese Landschaft ist von Seilbahnen durch die Kaunertaler Gletscherbahnen bedroht.
Traumabfahrt über den steileren Abschnitt des Vernagtferners.
Einsamkeit pur auf dem Vernagtferner.
Diese Gletscherfläche bietet noch vielen Spuren Platz.
Blick zurück auf eine atemberaubende Gletscherlandschaft. In der Mitte hinten lugt die Hochvernagt Spitze hervor.
Blick vom Hinteren Brochkogel auf das gewaltige Einzugsgebiet der Hochvernagt Spitze.

Die Tour

Die Schihochtour auf die über 3.500 m Hochvernagtspitze führt über den immer noch mächtigen Vernagtferner. Die Besteigung an einem Tag ist wohl ausschließlich äußerst konditionsstarken Tourengehern vorbehalten. Eine Übernachtung auf der Vernagthütte, die von Anfang März bis Mai geöffnet hat, ist deshalb zielführend.

Der Hauptgipfel (= Sommergipfel) der Hochvernagtspitze wird im Winter seltener bestiegen, da zwischen dem Winter- und dem Sommergipfel zumeist große Wechten den Weg versperren. Der Anstieg von der Schutzhütte zum Gipfel ist alpintechnisch wenig schwierig.

Die Tour auf die Hochvernagtspitze sollte man als Zwei-Tagestour aufteilen, da schon der Anstieg von Rofen bis zur Vernagthütte einige Stunden in Anspruch nimmt und mit der Querung oberhalb der Schlucht des Vernagt-Baches eine erste alpine Herausforderung darstellt. 

Die Schitour von der Schutzhütte auf die Hochvernagtspitze ist im ersten Drittel unschwierig. Das zweite Drittel wird zwar etwas steiler, beinhaltet aber ebenfalls keine alpintechnischen Schwierigkeiten. 

Etwas steiler ist zuletzt der Anstieg zu Fuß zum Gipfelgrat und über diesen zum Wintergipfel.

Autorentipp

Für die Besteigung der Hochvernagtspitze sollte diese mit einer Übernachtung auf der Vernagthütte erfolgen. Um den ersten Tag auszufüllen, gibt es im Nahbereich der Schutzhütte einige schöne Tourenziele.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1600 hm
Abstieg
1600 hm
Tiefster Punkt Rofen
2014 m
Höchster Punkt Hochvernagtspitze
3530 m
Dauer
5:00 h
Strecke
21,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Rofen (2014 m)

Ziel

Rofen (2014 m)

Weg

Von Rofen folgen wir dem Fahrweg bis zu Talstation der Materialseilbahn, die zur Vernagthütte führt. Nach einem kurzen flacheren Stück, steilt sich der Hang recht schnell auf und wir folgen dem Sommeranstieg in einigen Spitzkehren hinauf zum Platteiberg, eine wenig steile Hochfläche. Hoch über der Rofenschlucht queren wir das Plateau nun in südwestlicher Richtung bis zum Eingang in die Vernagtschlucht. Auf über 2.500 m nun entlang der steilen Südhänge oberhalb der Vernagtschlucht in Richtung Vernagthütte. Mit zunehmender Querung wird das Gelände wieder sanfter und wir gelangen zur Kote 2.595 m. Nun kurz in südlicher Richtung, erfolgt  über einen angenehm steilen Rücken der letzte Anstieg zur Schutzhütte (2.755 m; 800 HM, Gehzeit: 3 Std.).

Hat man an diesem Tag noch genügend Zeit, befinden sich im Nahbereich der Schutzhütte noch einige schöne Tourenziele (z.B.: Guslarspitzen, Fluchtkogel, usw.). 

Von der Vernagthütte in nordwestlicher Richtung auf der Seitenmoräne bis zu deren Ende. Zumeist fährt man hier einige Meter mit den Fellen zum Gletscherboden ab, um angenehm auf den Gletscher zu gelangen. Flach steigen wir nun in leicht westlicher Richtung bis zu den vom Gletscher abgeschliffenen Felsen auf, wo auch eine Klimastation steht. Wir umgehen diese und steigen in weiterer Folge zwischen zwei Felsrippen auf und erreichen so den etwas steileren nordwestlich  herunterziehenden Gletscher. Nach gut 100 Höhenmetern wird das Gelände wieder zusehends sanfter und führt in nördlicher Richtung bis zum Fuß des Gipfelaufbaues. Über diesen gut 30 Höhenmeter entweder mit Schi oder zu Fuß hinauf. Der einfachere Wintergipfel ist damit erreicht. Will man den Hauptgipfel besteigen, folgt man dem Grat in östlicher Richtung bis zu einer Einschartung. Den Hauptgipfel (3.530 m) erreicht man nun über einen kurzen Ab- und Aufstieg. Problematisch ist oft die Einschartung, die sehr stark überwechtet sein kann.

Abfahrtsvariante: Will man nicht die Aufstiegslinie abfahren, kann man auch in direkter südöstlicher Linie über den etwas steileren Gletscher seine Schwünge hinunterziehen. Von dort weiter in östlicher Richtung bis auf eine Höhe von ca. 3.000 m. Hier wenden wir uns anschließend in südlicher Richtung und erreichen in angenehmer Steilheit die Gletscherzunge des Vernagtferners. Verweilen wir noch einige Tage auf der Vernagthütte, queren wir etwas höher hinaus, um problemlos zur Schutzhütte zu gelangen; ansonsten dem ehemaligen Gletscherbecken talwärts folgen. Vorbei an der Pegelstation, gelangen wir schon bald wieder zur Querung oberhalb der Vernagtschlucht. Hier folgt ein kurzer Anstieg bis zum Plateau des Platteiberges (der Anstieg kann entweder mit aufgefellten Ski oder zu Fuß erfolgen). Vom Platteiberg kurz flach in nordöstlicher Richtung, bis das Gelände steiler wird. Über die schönen und durchwegs steilen Hänge hinunter zur Talstation der Materialseilbahn. Über den Fahrweg zurück nach Rofen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn bis Ötztal Bahnhof. Anschließend mit der Ötztaler Verkehrsgesellschaft der Linie 320 bis Sölden Postamt (umsteigen). Weiter mit der Linie 330 bis Vent/Hotel Similaun (Endstation). Nun zu Fuß ca. zwei Kilometer auf der Straße bis Rofen.

Anfahrt

Auf A12 Inntalautobahn oder auf der B171 bis ins Ötztal. Anschließend auf der Ötztalstraße B186 bis Zwieselstein. Hier nun nach rechts abbiegen bis in das Bergsteigerdorf Vent. Weiter über eine schmale Straße zu den höchsten und dauerbesiedelten Bergbauernhöfen nach Rofen (2014 m).

Parken

Am Ende der Fahrstraße in Rofen nicht allzu großer Parkplatz, welcher zum Gh. Rofenhof gehört. Bei Rückfrage im Gasthof problemloses kostenloses Parken. Bei der Rückkehr sollte man beim Gasthof Rofen einkehren.

Weitere Informationen

Vernagthütte (2755 m, DAV): Tel. +43/(0)664/7980757, E-mail:  info@vernagt-scheiber.at,  geöffnet von Anfang März bis Mitte Mai
Vent ist Bergsteigerdorf des Österreichischen Alpenvereins: www.bergsteigerdoerfer.org
Naturpark Ötztal: www.naturpark-oetztal.at
Die Vernagthütte liegt auch auf der Venter Schirunde (Ötztaler Haute Route). Auf fünf Tagesetappen durchquert man dabei die grandiose Hochgebirgs- und Gletscherlandschaft der Ötztaler Alpen: www.vent.at/de/winter/winteraktivitaeten/skitouren/skitourentipps/venter-skirunde.html

Ausrüstung

Standard Schitourenausrüstung inkl. LVS, Sonde, Schaufel sowie je nach Schneelage (Spaltensituation) Gurt, Seil und Pickel. Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Sonnencreme, ...

Sicherheitshinweise

Der Aufbruch von Rofen zur Vernagthütte sollte frühzeitig erfolgen, da die Hänge oberhalb der Vernagtschlucht sehr früh von der Sonne erwärmt werden und deshalb häufig lawinen- und auch steinschlaggefährdet sind. 

Der Anstieg auf die Hochvernagtspitze führt über vergletschertes Gebiet. Im Spätwinter ist die Spaltengefahr eher gering, dennoch sollte Brust-/Sitzgurt, Seil sowie Pickel mitgeführt werden.  

Der Übergang vom Wintergipfel zum eigentlichen Hauptgipfel kann aufgrund großer Wechten im Bereich der Scharte gefährlich sein.

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