Schatzlkeller 9, 4760 Raab, Österreich
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Kellergröppe Raab
Bis zum Jahr 1620 lässt sich die Existenz dieser Kellergasse zurückverfolgen, doch schon im Mittelalter dürften hier Erdställe in den kompakten Sandboden gegraben worden sein. Als es noch keine Kühlmöglichkeiten gab, bewahrten die Keller Obst, Gemüse, Most und vor allem Bier vor dem Verderb. Insgesamt 26 Keller wurden im Lauf der Zeit in die so genannten „Enzenkirchner Sande“ gehauen. Sommers wie winters herrscht hier eine Temperatur von rund acht Grad; dazu kommt eine hohe Luftfeuchtigkeit, was die Keller zu idealen Lagerräumen macht. Um das Bier der ehemals drei Raaber Brauereien gut über den Sommer zu bringen, wurden die Keller im ausgehenden Winter zusätzlich mit Eis aus Bächen und Weihern bestückt.
Aufgereiht sind die Keller entlang einer Art Hohlweg, der „Gröppe“, deren Bezeichnung ebenfalls ein Innviertler Spezifikum ist. Entstanden ist die Gröppe einer gängigen Theorie zufolge durch schwere Karren, Wägen und Zugtiere, die ihre Vertiefungen im weichen Sandboden hinterließen. Starke Regengüsse sorgten dafür, dass der gelockerte Boden immer tiefer eingekerbt wurde und V-förmige Gräben – eben die Gröppen – entstanden.
Seit 1997 steht die Raaber Kellergröppe unter Denkmalschutz.
Heute sind noch zwei Keller frei zugänglich, der Rest wird von Baumschulen als Winterdepot für Pflanzen oder von privaten Besitzern als Erdkeller genützt.
Die öffentlich zugänglichen, rund 50 Meter tiefen Keller beherbergen das Biersandkellermuseum und einen Eiskeller, in dem gezeigt wird, wie einst die Kühlung mit Eisblöcken funktionierte.
Im Jahr 2020 stand die Kellergröppe Raab mit ihrem einzigartigen Flair und den jahrhundertealten Sandkellern im österreichweiten Finale der bekannten ORF-Fernsehsendung "9 Plätze - 9 Schätze".
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