Schwierigkeit |
mittel
|
Aufstieg
|
203 hm |
Abstieg
|
196 hm |
Tiefster Punkt | 480 m |
Höchster Punkt | 603 m |
Dauer
|
2:30 h |
Strecke
|
10,4 km |
Klosterlandschaftsweg Waldsassen
Quelle: Cisterscapes, Autor: Sabrina Lindenthal
Die Tour
Viele Jahrhunderte prägten Zisterziensermönche die Landschaft um Waldsassen. Der Rundweg führt vom Kloster durch die sanften Hügel des Stiftlands an der Grenze zum Böhmerwald.
Die Wanderung führt von der Abtei Waldsassen den Stationsweg entlang zur berühmten Wallfahrtskirche Kappl, über das von Mönchen gerodete Münchenreuth in den Klosterwald. Auf den Spuren der Mönche entdeckt man in der legendären Waldeinsamkeit den ursprünglichen Klostergründungsort Köllergrün und die Einsiedlerkapelle St. Johannes bis man schließlich wieder die prächtigen barocken Türme des Klosters erkennt und den Ausgangspunkt im Zentrum Waldsassens erreicht.
Autorentipp
Besonders lohnenswert ist ein Besuch der barocken Abteikirche und der Klosterbibliothek mit ihren außergewöhnlichen Schnitzfiguren.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
Beste Jahreszeit
Auf dem Weg entdecken
Weiter stöbern
Wegbeschreibung
Start
Waldsassen, Parkplatz Schwanenwiese, Schwanengasse
Ziel
Waldsassen, Parkplatz Schwanenwiese, Schwanengasse
Weg
Wir starten unsere Tour im Zentrum Waldsassens und sollten vom Parkplatz aus zuerst einen Abstecher zum Kloster machen, bevor wir uns auf die Pfade der Mönche begeben.
WIeder beim Parkplatz, wo der Eselsbrunnen die Gründungslegende des Klosters erzählt, gehen wir in Richtung Hauptstraße, wo wir rechts abbiegen und dem Weg zum Friedhof folgen. Direkt an der Kreuzung sehen wir bereits die erste Station des Pilgerwegs zur Kappl. Unser Weg führt uns den Stationsweg entlang zuerst durch eine Wohnsiedlung bis wir die Häuser hinter uns lassen und in den Wald kommen. Wir folgen dem Stationsweg komplett bis wir die schon von Weitem sichtbare Wallfahrtskirche Kappl erreichen. Die alte Klosterschänke zum Kapplwirt, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, begrüßt noch heute ihre Gäste. Gestärkt an Körper und Seele gehen wir weiter nach Münchenreuth, eine alte Rodungsinsel der Mönche (wie der Name verrät) und biegen im Ort rechts in einen Feldweg ein, der uns wieder zurück in den Klosterwald bringt. Wir folgen diesem bis zu der Kreuzung, die wir bereits auf dem Hinweg passiert haben. Dort biegen wir nun links ab, bis uns der Weg bergab in Richtung Straße und zum legendären ersten Gründungsort des Klosters Waldsassen, nach Köllergrün bringt. Die kleine Einsiedelei und Gedenkstätte ist ein beschaulicher Ort für eine kleine Pause, bevor uns die Tour den Waldweg zurück nach Waldsassen führt.
Wissenswertes entlang des Weges:
Stationsweg:
15 Pfeiler bilden den einmaligen barocken Stationsweg aus dem 17. Jahrhundert mit Motiven der drei Rosenkranzgeheimnisse.
Der Ursprung der Wallfahrt reicht zurück bis in die Zeit der Entstehung des Klosters Waldsassen um 1133.
Kappl
Die weithin sichtbare Dreifaltigkeitskirche Kappl mit dem kleeblattförmigen Grundriss - ein Bau von Georg Dientzenhofer (1685) - ist eines der Wahrzeichen des Stiftlandes. An dieser Stelle sollen Laienbrüder des Klosters ihre Viehherden geweidet haben. Zur Andacht und zum Gebet sei an einem Baumstamm ein Bild der Allerheiligsten Dreifaltigkeit angebracht worden, das man bald als wundertätig verehrte. Später entstand eine Kapelle aus Holz, zum Schutz des Bildes, aber auch der Pilger und Wallfahrer, die sich immer zahlreicher einfanden. (Kirche tägl. bis 18 Uhr geöffnet).
Zum Ensemble der Wallfahrtskirche zählt das Wirtshaus, das ehemalige Klostergütl, das schon bald nach Entstehungszeit des Klosters erbaut wzrde und später der Bewirtung der Wallfahrer diente. Seine jetzige Erscheinungsform hat es aus dem 18.Jahrhundert und beherbergt immer noch ein Wirtshaus mit Landwirtschaft.
Rodungslandschaft
Durch die vom Kloster gesteuerten Rodungen entstand eine geschlossene hochmittelalterliche Rodungslandschaft mit planmäßig angelegten Dörfern (Leitform: Rundangerdorf/Reihendorf) und Fluren (Leitform: Hufen- oder Gelängeflur). Sowohl Kappl als auch Münenreuth liegen in einer solchen Rodungsinsel.
Münchenreuth:
Münchenreuth, vermutlich durch Rodung des Klosters angelegt (1185 erw.), ist ein in Planform des hochmittelalterlichen Landesausbaus angelegtes Reihendorf, das als Amts- bzw. Pfarrort mit einem aufwändigem Kirchen- und Pfarrhofbau ausgestattet wurde. DIe Pfarrkirche St. Emmeram ist eine der prägenden Pfarrkirchen des Stiftlandes, die mit ihrem Zwiebelhaubenturm weit in dei Landschaft wirkt.
Köllergrün
Im Klosterwald konnte durch archäologische Befunde und Funde im Bereich der Grundmauern der 1810 abgebrochenen Einsiedelkapelle St. Johannes der ursprünglcihe Gründungsort des Kloster, "Köllergrün", verortet werden. Markgrafen Diepold III. traf hier der Legende nach 1127 auf Mönche, die im Wald saßen ("Waldsassen"), darunter Gerwig von Volmarstein/Wolmundstein und stiftete ihnen das Land zur Klostergründung. 1127 habe zunächst die Absicht bestanden, das Kloster an dieser Stätte zu gründen, dann aber bevorzugten die Mönche wohl wegen des Fischreichtums das nahegelegene Wondrebtal, wo sie um 1133 das Kloster Waldsasssen errichteten.
Wondrebtal/Teichkette
Die Teiche legten die Mönche bereits im Hochmittelalter (12. Jh.) an, um den Wasserzufluss zur Klostermühle zu steuern sowie Frischwasser ins Kloster zu führen für Brunnen, Küche und Latrinenspülung. Zudem dienten die Teiche zur Zucht von Karpfen und anderen Fischen als Fastenspeise für die asketische lebenden Mönche. Die Teichwirtschaft war der wichtigste Wirtschaftszweig des Klosters WAldsassen, es besaß 161 Teiche.