Museum Tegernseer Tal Kultur und Geschichte vom 14. bis zum 20. Jahrhundert (2)

Das Museum im Alten Pfarrhof von Tegernsee informiert in 17 Räumen mit rund 850 Ausstellungsobjekten vom 14. bis zum 20. Jahrhundert über die Kultur und Geschichte einer der traditionsreichsten Regionen Altbayerns.

Im Erdgeschoss widmen sich zwei Räume der etwa 1.000-jährigen Geschichte des Klosters Tegernsee seit der Gründung 746 durch die beiden Mönche Adalbert und Otkar bis hin zur Säkularisation und Auflösung des Klosters im Jahr 1803.

Interessant zur zeitlichen Einordnung sind neben der Zeittafel die unterschiedlichen Modelle, Klosterpläne und -ansichten, welche die Bauphasen des einst sehr umfangreichen Klostergeländes darstellen. Deutlich lassen sich im Klosterplan von 1640 Studierstube, Bibliothek und Apotheke erkennen – die wichtigsten Orte des „gelehrten Tegernsee“ dieser Zeit. Nach der Säkularisation wurden weite Teile der ehemaligen Klosteranlage, die ein Wassergraben umgab, abgerissen.

Die digitale Mediathek macht zahlreiche der einst 40.000 Handschriften und Druckereierzeugnisse des Klosters erlebbar. Zu den wichtigsten Texten zählt der „Ruodlieb“ aus dem 11. Jahrhundert ebenso wie die zahlreichen weltlich-wissenschaftlichen Sammelhandschriften, zu denen beispielweise frühe mathematische Abhandlungen aus dem 10. Jahrhundert zählen. Beeindruckend sind ebenfalls die Evangeliare, die mit ihren aufwändigen Prachtinitialen als Auftragsarbeiten für andere Klöster gefertigt wurden. Im Erdgeschoss des Museum Tegernseer Tal kann man im ersten Raum in der digitalen Mediathek blättern sowie zahlreiche mittelalterliche Handschriften im Original finden.