Obergurgler Hüttenrunde - Etappe 4: Hochwildehaus - Ramolhaus

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Herbke

Blick vom Ramolhaus auf die Seelenkögel
Beim Ramolhaus, Blick auf Hohe Wilde (re.)
Abstieg vom Schalfkogel, Blick auf Gurgler Ferner und Hohe Wilde
Abstieg vom Schalfkogel über den Grat Richtung Firmisanschneide
Abstieg vom Schalfkogel über den Grat Richtung Firmisanschneide
Schalfkogel mit dem eleganten Nordgrat
Schalfkogel
Ramolhaus

Die Tour

Der alpine Übergang über den Schalfkogel wird selten begangen, obwohl er bergsteigerisch absolut lohnend ist. Spaltige Gletscher, elegante Firngrate und wegloses, gut gangbares Gelände zeichnen diese Etappe aus.

Nach dem ersten Anstig, auf Höhe des Hochwildehauses anngelangt, ist der Gurgler Ferner zum Greifen nah, doch die wahre Ausdehnung dieses Riesengletschers sieht man erst von gegenüber. Etwa vom Anstieg zum Schalfkogel über den Kleinleitenferner. Mit jedem Meter bergauf weitet sich der Blick über den riesigen, gut zehn Kilometer langen Gurgler Ferner. In einem weiten Bogen umgeht der Anstieg die Spaltenzonen des Kleinleitenferners, um schließlich ab dem Schalfkogeljoch entlang des Grates über Schnee und Felsen das Gipfelkreuz zu erreichen. Im Gegensatz zu Seelenkogel und Hoher Wilde gibt es hier keinen angelegten oder gesicherten Steig. Dafür beim Abstieg einen eleganten Firngrat ins Joch nördlich des Gipfels und wegloses Gelände auf der Terrasse der Fernerbänke. Zwischen mächtigen, einst vom Gletscher glattgeschliffenen Felsrücken, Schnee und Geröll, sucht man sich mit Blick auf die Gipfel der letzten Tage selbst seinen Weg.

Autorentipp

Hinweis: Aufgrund irreparabler Schäden bleibt das Hochwildehaus bis auf Weiteres geschlossen (Stand: April 2024). Die Tour muss daher derzeit von der Langtalereckhütte aus gestartet werden. 

Wer sich im leichten Fels wohl fühlt und auch steile Firnpassagen mag, der hält sich beim Abstieg vom Schalfkogel an den Grat Richtung Firmisanschneide und steigt bei Erreichen des Gletscherrestes in der Ostflanke der Firmisanschneide über diesen ab.  Auf etwa 3100 Meter Höhe trifft man auf die vom Schalfkogel kommenden Spuren.

Info

Schwierigkeit
30°
schwer
Aufstieg
1400 hm
Abstieg
850 hm
Tiefster Punkt 2348 m
Höchster Punkt 3540 m
Dauer
8:00 h
Strecke
11,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Langtalereckhütte

Ziel

Ramolhaus

Weg

Von der Langtalereckhütte ein kurzes Stück bergab ins Langtal und erst über teils stahlseilgesicherten Serpentinen steil hinauf und dann in moderater Steigung weiter zum Hochwildehaus (bis auf Weiteres geschlossen; Stand April 2024). Von dort quert man mit etwas Höhenverlust auf den Gurgler Ferner. Dort über eine steile Stufe zum Kleinleitenferner. In einem Links-Rechts-Bogen an den Spaltenzonen vorbei in das Schalfkogeljoch und entlang des Grates über Schnee und leichte Felsen auf den Schalfkogel (3540 m). Vom Gipfelkreuz kurzer Abstieg über einen Firngrat Richtung Norden in einen Sattel, bei dem man rechts auf den Gletscher wechselt. Im nördlichen Bereich des Gletschers bleibend bergab, bis man auf etwa 3100 Meter Höhe zu dem vom Firmisanjoch herabziehenden Felskamm quert (Steinmann!). Im weglosen Gelände folgt man einer Art Rampe unterhalb des Gletscherrestes in der Ostflanke der Firmisanschneide zu ein paar kleinen Seenaugen oberhalb der sogennanten Fernerbänke. Ein kurzer Gegenanstieg führt über Geröll (vereinzelt Steinmänner) zum Ramolhaus (3006 m).

Weitere Informationen

www.dav-hamburg.de

Ausrüstung

Komplette Gletscherausrüstung, Steigeisen.

Sicherheitshinweise

Achtung auf Spalten, bei schlechter Sicht sehr schwere Orientierung. Alternative: Direkt von der Langtalereckhütte über die Gletscherzunge des Gurgler Ferners und steil hinauf zum Ramolhaus.

WICHTIG: Die Beschreibung bezieht sich auf die Verhältnisse im Herbst 2014. Die letzten warmen Sommer führten jedoch zu Veränderungen im Hochgebirge, so dass man sich unbedingt vor Beginn der Tour über die aktuelle Siutuation informieren muss. Je nach Ausaperung der Gletscher kann es sogar sein, dass einzelne Abschnitte der Tour nur schwer oder gar nicht mehr begehbar sind.

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