Penzberg - Bernried: Kunst-Radrunde im Pfaffenwinkel

Quelle: DAV Sektion Tutzing, Autor: Konrad Kürzinger

Buchheim Museum in Bernried
Museum Penzberg mit der weltgrößten Sammlung des Blaue Reiter-Malers Heinrich Campendonk
Bahnübergang Iffeldorf: Hier muss die Straße und das Bahngleis überquert werden.
In Seeshaupt: Gegenüber der Seeresidenz geht es zum See hinunter.
Seepromenade und Dampferanleger Seeshaupt
Bootshütten und Biergarten beim Fischer Lidl in Seeshaupt
Von-Finckscher Landsitz in Seeseiten
Höchster Punkt der Tour: Blick vom Bernrieder Park auf die Benediktenwand
Alte Ortstafel beim Bernrieder Kloster
Buchheim Museum: Nationalmannschaft vor "Museumsschiff"
Segelhafen Bernried (im April), hinten Tutzing
Bernried: nicht bloß Buchheim, auch Bad & Boot
Zoomblick vom Bernrieder Park über Seeshaupt ins Karwendel
Seenplatte/Naturschutzgebiet zwischen Seeshaupt und Iffeldorf

Die Tour

Rundtour auf ruhigen Wegen von der Bergwerks- und Campendonk-Stadt Penzberg zu den Brücke-Malern im Buchheim Museum am Starnberger See. Schöne Symbiose von Radfahren, Landschafts- und Kunstgenuss.

Die Tour beginnt in der früheren Kohlebergbau- und heutigen Biotech-Stadt Penzberg. Etwas südlich davon, in Sindelsdorf, lebte vor über hundert Jahren Heinrich Campendonk, Mitglied der expressionistischen Künstlergruppe "Blauer Reiter". Das Museum Penzberg beherbergt die weltweit größte Sammlung von Werken Campendonks, die teilweise auch die Bergwerkszeit thematisieren. Fast ohne Steigung fahren wir auf ruhigen Wegen an den Starnberger See zum Buchheim Museum mit seiner umfangreichen Sammlung der ebenfalls expressionistischen Malervereinigung "Die Brücke". Nach dem Museumsbesuch fahren wir durch eine abwechslungreiche Voralpenlandschaft mit Parks, Mooren und Seen zurück - großenteils in einem Naturschutzgebiet mit Alpenpanorama.

Autorentipp

  • Die Besuche der Sammlung Campendonk und des Buchheim Museums sind ein Muss! Allerdings ist beides kaum an einem einzigen Tag zu schaffen.
  • Einkehrmöglichkeiten neben vielen anderen: Seeterrasse/Biergarten Lidl in Seeshaupt (Steckerlfisch!), Hofladen im Schlossgut Bernried (Kaffee, Kuchen, Eis und mehr), siehe Wegpunkte in Karte.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
70 hm
Abstieg
70 hm
Tiefster Punkt 584 m
Höchster Punkt 624 m
Dauer
3:00 h
Strecke
39,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Stadtplatz Penzberg, Kreuzung Bahnhofstr./Karlstr.

Ziel

Bahnhof Penzberg

Weg

Start am Penzberger Stadtplatz. Auf der Karlstraße nach NW, vorbei am hell/dunklen Zwillingsbau des Museums Penzberg-Sammlung Campendonk; www.museum-penzberg.de. Bald danach, an einer Fußgängerampel, nach links abbiegen. Man folgt nun für ca. 1.2 km einem schnurgeraden Rad/Fußweg bis an dessen Ende. Dort überquert man den Bahnübergang und biegt gleich danach rechts auf einen Schotterweg ab, der ca. 2.8 km weit meist am Bahngleis entlang läuft. Bald nach Unterqueren der Autobahn kommt man nach Iffeldorf. Dort diagonal über einen beschrankten Bahnübergang und auf dem zwischen Straße und Bahn verlaufenden Fuß/Radweg weiter. Nach 700 m an einer Weggabel links abbiegen; man gelangt in ein Gewerbegebiet, das man entlang der Gleise auf einem Fuß/Radweg durchfährt. Nach einem kurzen Gefälle biegt man an einer Wegkreuzung rechts ab und überquert nach ca. 350 m die Staatsstraße. Jetzt befindet man sich auf einer wenig befahrenen Teerstraße, die knapp 5 km weit nach Seeshaupt führt. Beim ersten Abzweig folgt man der Straße nach links und fährt im weiteren Verlauf durch Wald, Lichtungen und die Weiler Sanimoor und Schechen.

In Seeshaupt fährt man ca. 1.5 km auf der teilweise stark befahrenen Durchgangsstraße und hat dabei erste Blicke auf den Starnberger See. Vor einer starken Linkskurve biegt man rechts ab und fährt hinunter zum Dampfersteg. Von dort überblickt man den See in seiner ganzen Länge. Weiter auf der Seepromenade, die bald in einen Fußweg übergeht; an stark frequentierten Tagen schiebt man hier besser. Der Weg mündet in eine wenig befahrene Autostraße. Diese führt an der Gaststätte "Seeseiten" (Biergarten mit See- und Bergblick) vorbei und biegt bald danach links ab. In dieser Kurve verlässt man die Teerstraße und fährt geradeaus auf eine Schotterstraße, wo der Blick gefangen genommen wird vom schlossartigen Landhaus der Von-Finck-Dynastie, einer der reichsten Familien Deutschlands.

Man folgt der Schotterstraße und kommt nach ca. 1.7 km an eine Weggabel. Wir fahren geradeaus leicht bergauf, ignorieren einen nach links zeigenden Radwegweiser und erreichen nach etwa 1 km den höchsten Punkt (624 m) der Rundtour. Hier hat man einen schönen Blick über den Bernrieder Park und den See bis zu den Alpen. Bald tauchen die ersten Häuser von Bernried auf und es geht wieder bergab. Bei einem Weiher biegt man rechts ab und rollt bequem in den Ort hinein, vorbei am Kloster und Bildungshaus Bernried (Benediktinerinnen). Am Ende der Dorfstraße trifft man an einem Parkplatz auf die Tutzinger Straße, der man auf einem Fuß/Radweg 600 m folgt, bis man durch ein großes Eisentor auf das Gelände des Buchheim Museums fährt. Das Museum beherbergt ein breites Spektrum expressionistischer Kunst, wobei die Brücke-Maler im Zentrum stehen; www.buchheimmuseum.de. Ein Besuch lohnt sich unbedingt, man sollte dafür 1.5-2 Stunden einrechnen.

Nach der Kunst-Pause geht's an die Rückfahrt. Man verlässt das Museumsgelände am südwestlichen Ende und fährt auf dem Seeuferweg am Segelhafen vorbei bis zu einem großen Bootshaus, vor dem man auf einer Straße kurz rechts bergauf und nach 20 m wieder nach links fährt.  Vorbei an der Disko "Saustall", kommt man bald wieder zum See hinunter. Man passiert den Dampfersteg und fährt geradeaus weiter an der Klostermauer entlang. So kommt man schließlich in den Bernrieder Park, den wir diesmal auf dem 1.7 km langen, teilweise asphaltierten Uferweg passieren. Dieser Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Englischer Landschaftspark angelegt. Es lohnt sich, an einer der Badebuchten  eine Schwimmpause einzulegen. Neben dem sog. Teehaus (privat) im südlichen Teil des Parks hat man einen ausgezeichneten Blick über den See auf Seeshaupt und die Berge. Bald darauf, am Ende des Parks, treffen wir auf den Weg, den wir schon von der Hinfahrt her kennen und dem wir nun in Gegenrichtung bis Seeshaupt folgen. Diesmal fahren wir auf der Autostraße nach Seeshaupt hinein und biegen am Rathaus rechts in die Penzberger Straße ab.

Nach 200 m biegt man nach links ab und fährt über einen Parkplatz und an einer Kapelle vorbei in den Tiefentalweg, dem man bis ans Ende folgt. Plötzlich öffnet sich ein großartiger Blick auf eine Reihe von Seen mit den Bergen im Hintergrund. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Osterseen, das 20 größere Einzelseen, Hoch- und Niedermoore sowie Mischwald umfasst und sich bis Iffeldorf erstreckt. Es ist eine der größten und strukturreichsten eiszeitlichen Zerfallslandschaft Bayerns; Naturschutzgebiet Osterseen. Die vielen Seen speisen sich überwiegend aus Quelltrichtern auf ihrem Grund. Fast alle sind untereinander und letztlich auch mit dem Starnberger See verbunden.

Ein Trampelpfad am Wiesenrand führt ca. 200 m hinüber zum Wald, wo man auf einem Wirtschaftsweg kurz bergab fährt. Auf engen Wegen zwischen Schilf und Wald kommt man nach etwa 2 km an eine vielbefahrene Autostraße. Der Weg leitet uns ein Stück an der Straße entlang. Wo er endet, überquert man die Straße (Wegweiser "Lauterbacher Mühle") und biegt unmittelbar nach dem Bahngleis nach links in einen Fußpfad ein. Auf diesem fährt oder schiebt man über eine enge Eisenbrücke und gelangt über eine kurze Steigung auf eine Anhöhe, von wo aus sich ein überwältigender Blick auf den Großen Ostersee und das Bergpanorama öffnet.

Der Weg wird breiter, man folgt ihm in einen Wald hinein und erreicht nach ca. 2.5 km das ehem. Gut Staltach. Dieses gehörte von Mitte des 19. bis Mitte des 20 Jahrhunderts der Münchner Industriellenfamilie Maffei, die es für den Torfabbau und für eine Brauerei nutzte. Nach 500 m lässt man den Bahnhof Iffeldorf links liegen und biegt rechts in die Staltacher Straße ein, auf der man weitere 500 m bleibt. Bei einer Metzgerei biegt man scharf links in die Alpenstraße ein. An deren Ende lässt man den schon von der Hinfahrt her bekannten Bahnübergang links liegen, überquert die Vorfahrtsstraße und kommt so auf den ebenfalls schon bekannten Fuß/Radweg, der zurück nach Penzberg führt. Wer zum Bahnhof Penzberg will, verlässt den schnurgeraden, geteerten Radweg nach 800 m, biegt nach rechts auf einen Moorpfad ab und kommt nach weiteren 300 m in ein Wohngebiet. Dort hält man sich rechts und gelangt in die Penzberger Alpenstraße, an deren Ende schon der Bahnhof zu sehen ist.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Regionalzug (DB, Werdenfelsbahn)  von München über Tutzing nach Penzberg. Stundentakt, werktags teilweise auch halbstündlich. Fahrradmitnahme möglich.
Nahe der Radroute befinden sich die Bahnhöfe Iffeldorf, Seeshaupt und Bernried. Teilstücke lassen sich also auch mit dem Zug zurücklegen.

Anfahrt

Mit dem Auto von München:

  • Auf A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen
  • Ausfahrt 8 (Penzberg / Iffeldorf)
  • Von dort knapp 4 km zum Zentrum von Penzberg

Parken

  • Großer Parkplatz am Bahnhof
  • Parkplatz an der Karlstraße in der Nähe des Museums
  • Parkplätze am Wellenbad und am Friedhof (Seeshaupter Str.)
  • Öffentlicher Parkplatz an der Bichler Str. neben REWE
  • Sonntags auch kostenfreie Parkplätze in der Bahnhofstraße nahe dem Stadtplatz

Weitere Informationen

Ausrüstung

Einfache Radlausrüstung, Alltags- oder Trekkingrad reicht.

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