Pestkapelle in Malching

Quelle: Bad Birnbach, Autor: Kurverwaltung

Beschreibung

Kapelle zum Gedenken an die Pestjahre in Malching

Westlich der uralten Hofmark Malching steht in ziemlicher Abgeschiedenheit die Malchinger Pestkapelle, auch „Mayrlkapelle“ genannt, weil sie zum gleichnamigen Bauernhof gehört. Der Überlieferung nach geht Ihre Entstehung auf das Jahr 1634 zurück. Ihre jetzige Gestalt hat sie um das Jahr 1720 erhalten, als Apollonia Moser, „Mayrlin zu Hart“ (bei Malching), die bestehende Kapelle durch einen Anbau vergrößern ließ. Die relativ geräumige Gebetsstätte besteht aus Apsis und Betraum und war früher mit Bildern von der Muttergottes, vom hl. Leonhard und vom hl. Wolfgang geschmückt. Unweit der Kapelle stand inmitten der Waldbäume ein hochaufgerichtetes Kreuz mit holzgeschnitztem Christus und zu beiden Seiten in beinahe Lebensgröße an Blechtafeln gemalt die Gottesmutter Maria mit dem hl. Johannes und der hl. Magdalena.

 In den Jahren 1715 – 1718 hatte eine entsetzliche pestartige Seuche unsere Gemeinde heimgesucht. Allein im Jahre 1715 fielen 189 Personen dieser Pestilenz zum Opfer. Da wegen Seuchengefahr eine Beerdigung im hiesigen Friedhof nicht mehr möglich war, fanden die Pestgestorbenen hier weit außerhalb des Dorfes ihre letzte Ruhestätte. Sie alle mussten aber der Erde ohne Leichenfeierlichkeiten und kirchliche Einsegnungen übergeben werden. Auch die Pestopfer von 1634 und 1649 waren schon in nächster Nähe der Kapelle in Erdlöchern begraben worden. Die Flur ringsum trägt daher auch heute noch den Namen   „Gottesackerland“. 

Viele Jahre lang fristete die Gottesackerkapelle ein trauriges Schicksal. Bedingt durch Temperatureinflüsse (die Kapelle ist offen) war sie schon schwerst beschädigt und völlig dem Verfall ausgeliefert. Da kam es in den Jahren 2005/2006 zur glücklichen Rettung. Die Familie Holzeder vom gleichnamigen Pferdegestüt erbarmte sich Ihrer „Haus- und Hofkapelle“, sanierte sie umfassend von Grund auf und ließ sie mit viel Herzblut renovieren. Am 1. Juli 2006 fanden sich viele Gläubige aus nah und fern ein, um die feierliche kirchliche Einweihung mitzufeiern.

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