Das Stück Stück „Nurejew“ des Tanz Theaters Pforzheim ehrt einen Menschen, der sich im 20. Jahrhundert trotz vieler Widerstände in seinem Leben für den Tanz entschieden hat, ihn exzessiv gelebt und entscheidend geprägt hat. Wie mag es sich angefühlt haben, Rudolf Nurejew zu sein? Als Tänzer und als Mensch im Fadenkreuz gegensätzlicher Interessen, Bedürfnisse und Sehnsüchte unbändig einem Lebenstraum zu folgen? - Die Pforzheimer Choreografen Guido Markowitz und Damian Gmür spüren in ihrem Tanzstück „Nurejew“ dem Künstler und Menschen Rudolf Nurejew nach. Zusammen entwerfen sie eine emotional packende, psychogrammatisch durchleuchtende Tanz-Imago in Bildern, Gefühlen und Emotionen eines Lebens, das vor allem an einem Ort stattfand: auf der Nurejew immer und immer spiegelnden Bühne. Für Guido Markowitz war Nurejew alles: ein Faun, Kind, weißer Schwan, schwarzer Schwan, Liebender, Geliebter, Kämpfer, ein Mann aus dem Schnee, der Kälte kannte und lebte und die Hitze des Lebens; für Damian Gmür ein Mensch, der eiserne Vorhänge kannte, den Stacheldraht spürte und immer wieder den Sprung ins Neue und Unbekannte wagte, getrieben von Intuition und Instinkt.