Schwierigkeit |
WI3
M6
mittel
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Aufstieg
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580 hm |
Abstieg
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580 hm |
Tiefster Punkt | 1644 m |
Höchster Punkt | 2170 m |
Dauer
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6:00 h |
Strecke
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2,5 km |
Rumpelstilzchen im Kraspestal
Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Christian Piccolruaz
Die Tour
Kurzer schottischer Winterclimb am Burgschrofen bei der ersten Zwinge im Kraspestal.
Rumpelstilzchen ist ein interessanter, abwechslungsreicher Winterclimb an der bis zu 200m hohen Burgschrofenwand, einem unbedeutendem, nach Westen gerichteten Gratausläufer des Rotkogl-Hochgrates. Die Route verläuft im mittleren Teil des Burgschrofens und besteht aus Schnee-, Fels- und ein wenig Eiskletterei in unteren und mittleren Schwierigkeitsgraden. Die Route ist gut mit Bohrhaken ausgestattet, trotzdem empfiehlt sich die Mitnahme von Cams (friends) und Klemmkeilen, da nur in den schweren Bereichen Zwischenbolts vorhanden sind. Alle Stände (mit Ausnahmedes Einstiegs) sind mit 2 verbundenen Bohrhaken und Rückzugskarabiner ausgestattet. Es kann also über die Route abgeseilt werden.
Autorentipp
Am Burgschrofen gibt es mittlerweile 4 Winterclimbs, wobei die neueste Route (Hookuspokus M7-) noch keine Wiederholung aufweist (Stand März 2023).
Info
Karte
Details
Zustieg | 1964 m, 1:00 h |
Wandhöhe | 200 m |
Kletterlänge | 210 m, 4:00 h |
Seillänge | 2 x 60 m |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Haggen
Ziel
Parkplatz Haggen
Weg
Zustieg
Am besten mit Tourenskis den Schitourengehern ins Kraspestal folgen. Nach einer halben Stunde erreicht man die Zwingeben, eine Talverflachung mit gutem Blick auf den Burgschrofen mit den Winterclimbs. Vor der ersten Zwinge (Talverengung) zieht man noch ein wenig in den dem Burgschrofen vorgelagerten Hang hinauf und errichtet das Ski- und Rucksackdepot.
Route
Man stapft die ersten 50m eine Schneerinne hoch, quert durch Sträucher nach rechts zu einem kleineren Schneebereich und errichtet dort den ersten Stand an einem Riss. Bei guter Schneelage und versierten Alpinisten kann auch ohne diesen ersten Standplatz mit der Kletterei begonnen werden.
1. Seillänge
Links senkrecht hoch über gut strukturiertes Felsgelände, hier findet man mehrere Bohrhaken. nach diesem ca. 12m hohen steilen ersten Aufschwung befindet sich der erste Bohrhakenstand wenige Meter oberhalb (ca. 15m, M5, 2 bis 3 Bohrhaken)
2. Seillänge
Es geht recht gerade hoch über einen netten Felspfeiler mit 2 Bohrhaken, zusätzlich kann mobiles Material gut gelegt werden (ca. 45m, M4, 2 Bohrhaken).
3. Seillänge
Leichteres Gelände führt eher rechtshaltend, über Schneefelder und Felsplatten zum nächsten, sehr steilen Aufschwung, an dessen Fuß sich der nächste Bohrhakenstand befindet. Eventuell muss bei viel Schnee nach den Bohrhaken gegraben werden (ca. 55m, M2).
4. Seillänge
Interessante Kletterlänge mit etwas Riss-, Verschneidungs- und Überhangkletterei an gut strukturiertem, festem Gneis (ca. 25m, M5+, 5 Bohrhaken).
5, Seillänge (Schlüsselseillänge)
Interessante Risskletterei an steiler Felsplatte, technisch etwas anspruchsvoller, aber sehr gut (ca. alle 2 Meter) mit Bohrhaken abgesichert (ca. 20m, M6, 7 Bohrhaken).
6. Seillänge
Leichteres Gelände mit Rissen und dünnen Vereisungen führt nach oben in flacheres Gelände. Am letzten kompakten Felsen befindet sich der letzte Bohrhakenstand (ca. 50m, M3, WI 3, 2 Bohrhaken).
Abstieg
Am besten an den vorhanden Bohrhakenständen abseilen und zurückstapfen zum Skidepot.
Alternativ kann auch an der Burgschrofen-Rückseite über einen sehr steilen Südhang abgestiegen werden (Achtung: bei Lawinengefahr nicht empfehlenswert!) und durch die Zwinge (Achtung: steil, Wasser und Vereisungen!) zurück zum Skidepot.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Regiobus Linie 4166 ins Sellraintal zur Haltestelle Haggen.
Anfahrt
Mit dem Auto (vorzugsweise E-Auto, geladen mit Grünstrom) ins Sellraintal bis Haggen. Dort am öffentlichen, gebührenfreien Parkplatz platzsparend parken.
Parken
Parkplatz für maximal 8 bis 10 Pkws. Bitte platzsparend parken. Gebührenfrei (noch).
Weitere Informationen
Infos zum neuen Winterclimb "Hookuspokus" M7- auf www.piccolruaz.at
Ausrüstung
Alpine Winterclimb-Ausrüstung: Eisgeräte mit Mixed-Hauen, Steigeisen mit Monopoints, Felsgear (Cams=friends, Klemmkeile, ev. Hexentrics, icehooks: Black Diamond Spectre, DMM Bulldog oder Terrier, ev. Felshaken), einzwei kurze Eisschrauben, verlängerbare Expressschlingen,...
Notfallausrüstung, Schitourenausrüstung für den Zu- bzw. Abstieg inkl. Lawinenausrüstung, Proviant,...
Sicherheitshinweise
Die Routen bestehen oft gutem, aber teilweise auch brüchigem Fels, gefrorenen Moospolstern und Eis/Firn/Pulverschnee-Passagen. Bei Minustemperaturen klettert man auf solidem Untergrund. Darum sollten die Routen auch nur bei winterlichen Verhältnissen (Minustemperaturen, gesetzter Schnee) geklettert werden. Bei stärkerer Erwärmung wird der Schnee durchfeuchtet, die gefrorenen Moospolster weichen auf und brüchige Felsspassagen werden lose. Das Klettern wird dann gefährlich und sinnlos.