Skihochtour Großglockner von der Stüdlhütte

Quelle: DAV Sektion Oberland, Autor: Michael Pröttel

Start an der Stüdlhütte
Auf dem Ködnitzkess
Ausstieg zum Glocknerleitl
Rücken vor dem Skidepot
Kleinglockner
An der Glocknerscharte
Gipfelglück
Blick zum Kleinglockner
Firnabfahrt
Kurz vor dem Lucknerhaus. Hinten der Großglockner

Die Tour

Der höchste Berg Österreich ist gerade auch im Winter ein extrem lohnendes Ziel für jeden erfahrenen und ambitionierten Alpinisten.

Denn in der kalten Jahreszeit  geht es etwas ruhiger auf dem  3798 Meter hohen Gipfel zu. Außerdem bietet der Großglockner bei richtigem  Timing eine nicht enden wollende Firnabfahrt, die bei idealen Verhätnissen auf etwa 3650 m beginht und erst auf 1900 m am Lucknerhaus endet.

Autorentipp

Am besten akklimatisiert man sich am Vortag mit der vergleichsweise einfachen Skitour von der Stüdlhütte auf den Romariswandkopf

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1000 hm
Abstieg
770 hm
Tiefster Punkt 2785 m
Höchster Punkt 3798 m
Dauer
7:00 h
Strecke
7,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Südlhütte

Ziel

Stüdlhütte, (bzw. Lucknerhaus)

Weg

Von der Stüdlhütte (2801 m) quert man leicht ansteigend nach Südosten um die felsigen Ausläufer der sogenannten Schere herum in eine steile Mulde. Mit ein paar Spitzkehren erreicht man die weiten, flachen Gletscherflächen des Ködnitzkees. Über diese steigt man weiter nach Norden, dann leicht rechts halten zu den oberen steilen Hängen des Ködnitzkeees bergan. Auf ca. 3300 m hat man zwei Möglichkeiten:

Variante 1: Entweder man hält sich rechts und steigt  zum sogenannten »Kampl«, einem  mit Drahtseilen versicherten Felsgrat (entweder hier bereits Skidepot oder man nimmt die Skier auf den Rucksack)  der hinauf zur Adlersruhe (3451 m) führt. Von der Adlersruhe, wo die im Winter geschlossene Erzherzog Johann Hütte steht geht es dann in nordwestliche Richtung recht flach zu den zunehmend steileren Osthängen des sogenannten Glocknerleitl. Variante 2: Wenn genug Schnee liegt und man über eine sichere Spitzkehrentechnik verfügt, kann man sich aber auch links halten und  über die sehr steile Südflanke (Spaltengefahr) direkt hinauf in Richtung Glocknerleitl steigen. Hierbei ist benutzt man für den Ausstieg aus der Flanke ein Felsband, das nach rechts zum Glocknerleitl führt.

Über den zunehmend steiler werdenden Osthang geht es je nach Verhältnissen noch ein Stück mit Skiern oder bei Vereisung mit Steigeisen hinauf zum Beginn einer steilen Rinnne. Spätestens hier Skidepot. Mit Steigeisen geht es die Rinne hinauf zu einer Scharte und rechts entlang des teils ausgesetzten Grats auf den Kleinglockner. Sicherungsstangen erleichtern hier eine eventuelle Seilsicherung. An einem Fixseil geht es wenige Meter hinab in die schmale Glocknerscharte. Auf der anderen Seite steigt man zuletzt genussreich über gute  Felsen (II. UIAA) zum »Top of Austria«  (3798 m) hinauf.

Die Aussicht vom Großglockner gilt als die weiteste aller Berge der Ostalpen, sie reicht 220 Kilometer weit. Der Blick  reicht bis zur Schwäbisch-Bayerischen Ebene im Nordwesten, bis Regensburg und zum Böhmerwald im Norden, zum Ortler im Westen, zur Poebene im Süden, zum Triglav und zum Toten Gebirge im Osten.

Abstieg und Abfahrt erfolgen auf den jeweiligen Anstiegswegen. Dabei ist zu beachten: Variante 2 sollte man nur dann  abfahren, wenn man diese auch aufgestiegen ist.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Leider ist die Anreise mit Bus & Bahn im Winter nicht möglich.

Anfahrt

Über Kufstein und Kitzbühel nach Mittersill. Hier der Felberntauernstraße folgen (Maut) und über Matrei nach Huben. Dort links nach Kals abzweigen und weiter auf der Kalser Glocknerstraße (Maut) bis zum Lucknerhaus. (Hier sind oft Schneeketten sehr empfehlenswert.)

Parken

Parkplatz nahe Lucknerhaus

Weitere Informationen

www.alpenverein-muenchen-oberland.de/huetten/alpenvereinshuetten/stuedlhuette

www.glocknerstrasse.at/de/ 

Ausrüstung

Skitourenausrüstrung sowie Pickel und Steigeisen. Wenn man den Gipfelanstieg nicht seilfrei gehen, sondern sichern möchte zusätzlich Klettergurt, Seil, Bandschlingen, etc.

Sicherheitshinweise

Hochalpine Skibesteigung, die alpine Erfahrung, sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Sicherungsstangen erleichtern den Gipfelanstieg für den Fall, dass man seilsichern möchte. An  Wochenenden kann es auch im Winter an der schmalen Glocknerscharte zu Stauungen kommen. Die oberen Steilhänge des Ködnitzkeees und der Zustieg zum Grat erfordern sichere Lawinenverhältnisse.

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