Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1000 hm |
Abstieg
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770 hm |
Tiefster Punkt | 2785 m |
Höchster Punkt | 3798 m |
Dauer
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7:00 h |
Strecke
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7,0 km |
Skihochtour Großglockner von der Stüdlhütte
Quelle: DAV Sektion Oberland, Autor: Michael Pröttel
Die Tour
Der höchste Berg Österreich ist gerade auch im Winter ein extrem lohnendes Ziel für jeden erfahrenen und ambitionierten Alpinisten.
Denn in der kalten Jahreszeit geht es etwas ruhiger auf dem 3798 Meter hohen Gipfel zu. Außerdem bietet der Großglockner bei richtigem Timing eine nicht enden wollende Firnabfahrt, die bei idealen Verhätnissen auf etwa 3650 m beginht und erst auf 1900 m am Lucknerhaus endet.
Autorentipp
Am besten akklimatisiert man sich am Vortag mit der vergleichsweise einfachen Skitour von der Stüdlhütte auf den Romariswandkopf
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Südlhütte
Ziel
Stüdlhütte, (bzw. Lucknerhaus)
Weg
Von der Stüdlhütte (2801 m) quert man leicht ansteigend nach Südosten um die felsigen Ausläufer der sogenannten Schere herum in eine steile Mulde. Mit ein paar Spitzkehren erreicht man die weiten, flachen Gletscherflächen des Ködnitzkees. Über diese steigt man weiter nach Norden, dann leicht rechts halten zu den oberen steilen Hängen des Ködnitzkeees bergan. Auf ca. 3300 m hat man zwei Möglichkeiten:
Variante 1: Entweder man hält sich rechts und steigt zum sogenannten »Kampl«, einem mit Drahtseilen versicherten Felsgrat (entweder hier bereits Skidepot oder man nimmt die Skier auf den Rucksack) der hinauf zur Adlersruhe (3451 m) führt. Von der Adlersruhe, wo die im Winter geschlossene Erzherzog Johann Hütte steht geht es dann in nordwestliche Richtung recht flach zu den zunehmend steileren Osthängen des sogenannten Glocknerleitl. Variante 2: Wenn genug Schnee liegt und man über eine sichere Spitzkehrentechnik verfügt, kann man sich aber auch links halten und über die sehr steile Südflanke (Spaltengefahr) direkt hinauf in Richtung Glocknerleitl steigen. Hierbei ist benutzt man für den Ausstieg aus der Flanke ein Felsband, das nach rechts zum Glocknerleitl führt.
Über den zunehmend steiler werdenden Osthang geht es je nach Verhältnissen noch ein Stück mit Skiern oder bei Vereisung mit Steigeisen hinauf zum Beginn einer steilen Rinnne. Spätestens hier Skidepot. Mit Steigeisen geht es die Rinne hinauf zu einer Scharte und rechts entlang des teils ausgesetzten Grats auf den Kleinglockner. Sicherungsstangen erleichtern hier eine eventuelle Seilsicherung. An einem Fixseil geht es wenige Meter hinab in die schmale Glocknerscharte. Auf der anderen Seite steigt man zuletzt genussreich über gute Felsen (II. UIAA) zum »Top of Austria« (3798 m) hinauf.
Die Aussicht vom Großglockner gilt als die weiteste aller Berge der Ostalpen, sie reicht 220 Kilometer weit. Der Blick reicht bis zur Schwäbisch-Bayerischen Ebene im Nordwesten, bis Regensburg und zum Böhmerwald im Norden, zum Ortler im Westen, zur Poebene im Süden, zum Triglav und zum Toten Gebirge im Osten.
Abstieg und Abfahrt erfolgen auf den jeweiligen Anstiegswegen. Dabei ist zu beachten: Variante 2 sollte man nur dann abfahren, wenn man diese auch aufgestiegen ist.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Leider ist die Anreise mit Bus & Bahn im Winter nicht möglich.
Anfahrt
Über Kufstein und Kitzbühel nach Mittersill. Hier der Felberntauernstraße folgen (Maut) und über Matrei nach Huben. Dort links nach Kals abzweigen und weiter auf der Kalser Glocknerstraße (Maut) bis zum Lucknerhaus. (Hier sind oft Schneeketten sehr empfehlenswert.)
Parken
Parkplatz nahe Lucknerhaus
Weitere Informationen
www.alpenverein-muenchen-oberland.de/huetten/alpenvereinshuetten/stuedlhuette
Ausrüstung
Skitourenausrüstrung sowie Pickel und Steigeisen. Wenn man den Gipfelanstieg nicht seilfrei gehen, sondern sichern möchte zusätzlich Klettergurt, Seil, Bandschlingen, etc.
Sicherheitshinweise
Hochalpine Skibesteigung, die alpine Erfahrung, sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Sicherungsstangen erleichtern den Gipfelanstieg für den Fall, dass man seilsichern möchte. An Wochenenden kann es auch im Winter an der schmalen Glocknerscharte zu Stauungen kommen. Die oberen Steilhänge des Ködnitzkeees und der Zustieg zum Grat erfordern sichere Lawinenverhältnisse.