Schwierigkeit |
VI-
schwer
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Aufstieg
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1027 hm |
Abstieg
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1027 hm |
Tiefster Punkt | 2142 m |
Höchster Punkt |
Begrlasspitze 3123 m |
Dauer
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10:00 h |
Strecke
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10,0 km |
Über den Ostgrat auf die Berglasspitze (3123m), Stubaital
Quelle: DAV Sektion Duisburg, Autor: Thomas Schwindt
Die Tour
Abenteuerliche Tour in großartigem Ambiente. Zu- und Abstieg erfordern Erfahrung in der Wegfindung sowie Trittsicherheit und Lust an Ausgesetztheit. Die Kletterei ist perfekt mit Bohrhaken in den schwereren Stellen abgesichert.
Abwechslungsreiche lange Tagestour in wilder Umgebung. Der Zustieg erfordert Spürsinn im Gelände, um die Rinne zum Rücken gut anzusteuern. Die Tour selbst ist zwar nicht homogen von den Schwierigkeiten, doch angenehm fest auch im leichten Schwierigkeitsgrat. Die Sicherungspunkte sind gut gewählt und dienen bei den einfachen Passagen als weitere Orientierung. Erst in der 14. und 16. Seillänge sind zwei anspruchsvolle Seillängen, die indessen auch technisch überwunden werden können, da dort die Bohrhakenabstände sehr dicht sind. Der Abstieg ist nicht trivial und erfordert erneut Erfahrung im alpinen Gelände. Mit kleiner Gletscherwanderung und insgesamt langem Rückweg schmeckt die Küche der Franz-Senn-Hütte gleich doppelt so gut.
Autorentipp
- Der Vorsteiger kann direkt an den IQ-Haken das Seil im oberen Schnapper einlegen und abgelassen werden. Der Nachsteiger hat somit direkt eine vorbereitete Abseilstelle. Dadurch wird eine Zeitersparnis gewonnen. Achtung: Sicherheitshinweis beachten.
Info
Karte
Details
Zustieg | 800 m, 2:30 h |
Wandhöhe | 250 m |
Kletterlänge | 510 m, 4:30 h |
Seillänge | 1 x 60 m |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Franz-Senn Hütte
Ziel
Franz-Senn Hütte
Weg
Zustieg
Unmittelbar hinter der Hütte über den Alpeiner Bach. Dann nach rechts auf markiertem Weg Richtung Starkenburger Hütte. Nach ungefähr 10 Minuten zweigt der Weg links, Richtung Rinnensee, ab. Durch die grasbewachsene Südseite ungefähr eineinhalb Stunden bis zum Rinnensee. Von dort führt der Weg durch Blockwerk zuerst flach , dann in Serpentinen ansteigend zum Rinnenieder. Bevor der Weg zum Rinnennieder hinaufführt verlassen wir ihn und gehen weglos weiter. Wir biegen links vor der ersten schwach ausgeprägten Möräne ab und bleiben unterhalb von dieser. Wenn sie sich senkt, so passieren wir sie leicht ansteigend an der südlicher Flanke. Jetzt können wir den Zustieg zur Rinne erkennen der uns zum Rücken des Grates führt. Achtung Steinschlag möglich. Der Einstieg befindet sich dann in wenigen Metern Richtig Berglasspitze. Steinmann und Bohrhaken am Einstieg vorhanden.
Kletterbeschreibung
1. SL Leicht rechts vom Grat den zwei Haken über plattigen Beginn hinauf folgen (IV-) (15 m). 1. Abseilstelle (IQ-Haken). Beim zweiten Abseilhaken in Scharte ablassen bzw. abseilen.
2. SL (III) Den eindeutigen Gratturm hinauf und an der ersten Abseilstelle vorbei. Erst an der Abseilkette ist die eigentliche Abseilstelle (20 m). 2. Abseilstelle (Abseilkette). Dort 15 m ablassen auf die linke Seite des Grates auf ein Band.. (I). Eine Variante ergibt sich, wenn man an der ersten Abseilstelle nach rechts abseilt. Dort Stand an einem Köpfel und über eine Rampe direkt zum Beginn der 4. Seillänge.
3. SL (II) Vom Band zum Beginn des Grates zu einem geschlagenen Haken erneut hinauf und über den Grat zum Beginn des Aufschwungs (10 m).
4. SL (IV+) Es geht nun steil und leicht links vom Grat empor (20 m).
5. SL (II-) Zunächst flach und dann ansteigend dem Grat weiter folgen (50 m).
6. SL (IV) Blockiges Gelände weitet den Gart und bildet in der Summe einen Pfeiler. Die schrofigen teile werden geschickt umgangen (15 m).
7. SL (IV) Weiter die großen Blöcke ausnutzend und über eine kurze Platte (45 m).
8. SL (I) Erneut leichter und flacher Grat (35 m).
9. SL (IV) Ein kleiner Turm wird erklommen. Dort entweder abklettern oder in gewohnter Weise ablassen bzw. abseilen (IQ-Haken) (25 m). 3. Abseilstelle (IQ-Haken). Turm – bei Haken zu Stand ca. 5m ablassen.
10. SL (IV) Ein neuer Pfeiler wartet auf uns. Links vom Grat bleiben (20 m).
11. SL (I) Leicht ansteigend über Grat zum Stand in einer Scharte (35 m).12. SL (I) Über Schrofen und große Felsplatten hinauf (30 m).
13. SL (I) Kann mit 13. SL zu einer SL kombiniert werden. (20 m).
14. SL Nun kommt die erste klettertechnisch anspruchsvollere SL. Den Bohrhaken folgend geht es durch den festen Gesteinsaufwurf und es wird zunehmend steiler. Gute Griffe sind ausreichend vorhanden. Wir bleiben leicht links der Gratkante im steilen Teil der Wand (V) (30 m).
15. SL (IV) Eine kurze Platte und dann ein paar Meter durch schrofiges Terrain leiten zur Schlüsselseillänge (25 m).
16. SL (VI-; V- obl.) Eine steile, kleingriffige Wand erwartet uns. Es geht nach links zur Kante und an zahlreichen Haken über einen herausdrängende Buckel (VI-) hinweg. Danach über eine Rampe (IV), und erneut steil leicht links der Kante (V-) zum Stand (25 m).
17. SL (IV) Links an einem eindrucksvollem Block vorbei und anschließend aufwärts zu schrofigem Gelände (20 m).
18. SL (IV+) Wunderschöne Platten bilden Risse an denen es leicht links haltend aufwärts geht (28 m).
19. SL (III-) Über einen breiten Blockgrat zu einem Köpfl mit Bohrhaken Von hier aus kann man bereits das winzige hölzerne Gipfelkreuzchen leicht hervorlugend erkennen (20 m).
20. SL (III) In leichter Kletterei genussvoll durch den Blockgrat zum Gipfel(45 m).
Abstieg
Vom Gipfel geht es dem Südwestgrat folgend langsam und in leichter Kletterei abwärts (UIAA I-II). An einer kurzen Steilstufe kann zwischenzeitlich abgeseilt werden (UIAA III). Dem Grat weiter folgend gelangen wir an eine größere zum Gletscher hin abfallenden Rinne mit im oberen Bereich rotbraunem und im unteren Bereich hellerem Gestein. Zugleich befindet sich unter uns ein gut sichtbares Schuttband, dass an dieser Stelle zu enden scheint. Hier angelangt steigen wir in der Rinne links haltend Richtung Gletscher ab und folgen den Steinmännern zur ersten Abseilstelle.
1. Abseilstand mit Abseilkette. 2. Abseilstand mit IQ-Haken. Von hier aus nicht zu dem Schlingenstand abseilen, sondern in Falllinie bleiben. Zwar bietet sich die beim Schlingenstand vorhandene Rinne optisch an, doch ist das die alte Abseilpiste. 3. Abseilstand bis zum Gletscher. Stände in je ca. 25 Metern Abstand.
Am Ende der Abseilpiste Randspalte sowie Steinschlaggefahr und in den ersten rund 50 Metern des Gletschers die Spalten beachten. Bei aperen Verhältnissen unproblematisch. Ansonsten besser gesichert von der Wand auf den Gletscher queren, da die Gletscherspalten reicht breit sind. Mit Abstand zur Wand keine weiteren Spalten zu erwarten und wir wandern Richtung Rinnennieder. Unterhalb davon auf Blockwerk, dann über Schrofen hinauf zum selben. An der Scharte angekommen sehen wir bereits den weiteren Weg zurück zur Fanz-Senn-Hütte.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise bis Milders oder Neustift mit dem Bus. Von dort besteht die Möglichkeit mit einem Taxi bis zur Oberissalm gefahren zu werden. Genaue Infos hierzu unter der Telefonnummer 0043 (0)5226 3333.
Der Zustieg zur Hütte erfolgt von der Oberissalm (ca. 1 1/2 Stunden Gehzeit).
Anfahrt
Über Neustift und Milders, dann an Sedduck und bis zur Oberissalm. Dort kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.
Parken
Kostenpflichtig
Weitere Informationen
Ausrüstung
- Normale Alpinausrüstung (NAA)Es gibt zahlreiche Zusammenstellungen für eine NAA. Mein Vorschlag: Die DAV Sektion Duisburg hat auf ihrer Homepage in der Rubrik „Ausbildung“ eine Ausrüstungsliste für das Alpinklettern.
- Je nach Zustand des Gletschers Leichtsteigeisen und Pickel zu empfehlen.
Sicherheitshinweise
- In der Tour sind IQ-Haken verbaut worden (siehe Bild bei Abseilpiste). Unbedingt beachten: Bei Verwendung der oberen Öse zum Ablassen muss sich der Anseilpunkt immer deutlich unter dem Haken befinden - es darf nicht über den Umlenkpunkt hinausgeklettert werden (vgl. bergundsteigen)
- Wenn der IQ-Haken direkt gefädelt wird (siehe Tipp des Autors), bewirkt eine Redundanz in der geschlossenen Öse (Expresse), dass ein Aushängen des Seils nicht zum Absturz führt.