Vom Sonnenwald ins Ilztal

Quelle: Wandermagazin, Autor: Michael Sänger

Die Tour

Der Goldsteig ist eines der ganz großen Wanderabenteuer nördlich der Alpen. Die Süd-variante über den Vorderen Bayerischen Wald gilt als besonders familientaugliche Variante. Schön, wenn man sich für ein paar Tage in einem kuscheligen Landgasthaus einquartieren und von hier aus Tagestouren unternehmen kann. Der Weg vom Sonnenwald hinunter zur Ilz, der Schwarzen Perle des Bayerischen Waldes, auf dem Goldsteig ist ein echter Leckerbissen. Inmitten purer Natur passiert der Wanderer das Bauerndorf Manzenreuth, die kleine Kapelle von Eizersdorf, die Ginghartinger Mühle und schließlich Thurmansbang. Durch schönen Wald zum Saldenburger See, einem idealen Rastplatz (Badesachen mitnehmen). Ein Stück bergauf, nähert sich der Goldsteig über Preying auf gemütlichen Wald- und Wiesenwegen dem Ilztal. Auf der Ilztalbrücke ergibt sich die Möglichkeit für einen besonderen Abstecher: Wer Lust und genügend Kräfte hat, sollte das außergewöhnliche Naturschauspiel der Dießensteiner Leite, einer eindrucksvollen Schluchtenpassage, nicht verpassen. Durch das völlig naturbelassene Ilztal führt der Weg in Richtung Schneidermühle. Wieder besteht die Gelegenheit für eine beschauliche Rast. Die Passage zur Schrottenbaummühle – dem Etappenziel – führt immer an der wildromantischen Ilz entlang und gehört zu den Glanzpunkten des Goldsteigs.  

Autorentipp

Ginghartinger Mühle, Burg Saldenburg, St. Brigida in Preying, Burgruine Dießenstein (500 m abseits der Route), Glasofen bei Auggenthal (300 m abseits des Weges)  

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
611 hm
Abstieg
707 hm
Tiefster Punkt 354 m
Höchster Punkt 569 m
Dauer
6:15 h
Strecke
22,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Traditionsgasthaus Kamm-Bräu, Zenting

Ziel

Schrottenbaummühle

Weg

(S) Über den Zentinger Bach geht es nach Manzenreuth hinauf. Beachten Sie die Eizersdorfer Kapelle. Durch felsiges Relief hinunter zum Ginghartinger Bach und zur denkmalgeschützten Ginghartinger Mühle (1) . Das Mühlenanwesen, eine ehemalige Getreidemühle mit oberschlächtigem Mühlrad, hat auch ein unterschlächtiges Wasserrad, mit dem das Sägewerk betrieben wurde. Oberhalb von Thurmansbang erreicht der Goldsteig den Weiler Oberröd. Der Ort Hundsruck galt früher als Zentrum der Schutzwichtel. Sie sollen in so genannten Schrazlgängen (Erdlöchern) gelebt haben. Dann erreicht man den Ortsrand von Saldenburg. Die Veste Saldenburg mit Burgkapelle lohnt einen Abstecher. Der Saldenburger See (2) liegt direkt am Goldsteig. Warum nicht einen Sprung ins kühle Nass im Naturbad wagen? Am Rochberg vorbei führt der Weg nach Preying (ganz in der Nähe gibt es einen spätmittelalterlichen Glasofen zu bestaunen). Sehenswert ist hier die Pfarrkiche St. Brigida (3) aus dem 15. Jh., sie zählt zu den schönsten Kirchen des Bayerischen Waldes. Es geht an Stadl vorbei und erstmals berührt man das Ilztal in Höhe der Dießensteinmühle (4) . Den Abstecher zur Dießensteiner Leite zu Füßen des Dießensteins sollte man sich nicht entgehen lassen. Von der Burg Dießenstein aus dem 14. Jh. sind nur Ruinen auf dem markanten Felsen geblieben. Die Ilz entspringt am Grenzkamm zu Böhmen in der Region zwischen Lusen und Rachel. Nach rund 37 km mündet sie in Passau in die Donau. Ein 18 km langes Stück des Ilztales steht seit 1997 unter Naturschutz. Der Goldsteig führt mitten durch dieses paradiesische Stückchen Bayerwalderde. Erlengaleriewälder, Feuchtwiesen und kantige Felsformationen verleihen dem Ilztal einen wildromantischen Anstrich. Hier darf sich die Ilz noch austoben, seltene Pflanzen und scheue Tiere haben in dem naturbelassenen Tal ihre Heimat. Bei der Schneidermühle (5) empfiehlt sich, umringt von der Felsenkulisse, eine Rast. Denn nun folgt noch einmal wundervolle Flusslandschaft in völliger Abgeschiedenheit, bevor die Schrottenbaummühle aus dem 15. Jh., erst Getreidemühle, später dank der hier aufkommenden Holztrifft auch Sägemühle, mit gemütlichem Gasthaus und regionalen Speisen die Belohnung bereithält. (Tipp: Das Traditions-Gasthaus Kamm-Bräu holt Sie hier als Gast auf Zuruf wieder ab!)

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Zenting: DB bis Bhf Deggendorf, Buslinie 6143 bis Zenting/Schrottenbaummühle: Abholservice Traditions-Gasthof Kammbräu

Anfahrt

Zenting: A3, AS Iggensbach, St2322 bis Zenting/Schrottenbaummühle: A3, AS Passau-Nord, ST2125 bis B85, weiter bis Tittling, St2127 bis Schrottenbaummühle

Parken

Am Traditions-Gasthof Kammbräu

Weitere Informationen

Traditions-Gasthof Kammbräu
Bräugasse 1, 94579 Zenting 
Tel. 09907/8 92 20, Fax 09907/89 22 31
info@kamm-braeu.de, www.kamm-braeu.de, www.goldsteig.de

Ausrüstung

Knöchelhohe Wanderschuhe, Trekkingstöcke nach Vorliebe Tagestourenrucksack   (28-32 L), Kleidung und Ausrüstung bitte der Witterung und Jahreszeit anpassen, Getränke und Vesper mitnehmen, im Sommer Sonnenschutz, Fernglas und Fotoapparat nicht vergessen.

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