Schwierigkeit |
schwer
|
Aufstieg
|
410 hm |
Abstieg
|
348 hm |
Tiefster Punkt | 481 m |
Höchster Punkt | 758 m |
Dauer
|
5:00 h |
Strecke
|
20,3 km |
WolfgangWeg Etappe 12: Mondsee - St. Wolfgang
Quelle: SalzburgerLand - Pilgern, Autor: Dr. Peter Pfarl
Die Tour
Als Königsetappe kann diese zwölfte wohl bezeichnet werden. Sie ist mit dem Mondsee und Wolfgangsee landschaftlich außerordentlich schön. Im Blick der Schafberg, markant von der Westseite geht es über den Scharflingpass zum Europakloster Gut Aich. Für angemeldete Pilgergruppen bieten die Brüder einen Pilgersegen an, auch eine Führung ist möglich. Gestärkt an Leib und Seele geht es dann über den legendenumworbenen Falkensein zum Ziel.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Technik |
Wegbeschreibung
Start
Kirchenplatz in Mondsee
Ziel
Kirche in St. Wolfgang
Weg
Vom Kirchenplatz in Mondsee wendet man sich nach Osten in Richtung See und dann gleich wieder nach rechts in die Rainerstraße, die man bis zur Einmündung in die Bundesstraße benützt. Man bleibt ein Stück auf dieser Bundesstraße und biegt in Gaisberg beim Parkplatz des links gelegenen Kaufhauses nach links in einen Weg ein, der in der Folge in eine Birkenallee übergeht. Wo diese Allee endet, überquert man die Bundesstraße und bleibt auf diesem, in der Folge als Radweg bezeichneten Weg, bis man nach ungefähr 3 km wieder zur Bundesstraße kommt. Dabei passiert man die reizvolle Kirche von St. Lorenz, die mit dem Schafberg im Hintergrund ein schönes Motiv abgibt. Weiter marschiert man entlang des Sees auf einem Radweg neben der Bundesstraße von Plomberg bis Scharfling. Hier überquert man übrigens wieder die Grenze von Oberösterreich nach Salzburg.
Rechts neben dem Gasthaus Scharfling führt ein Weg in ein Moorgelände hinein und steigt dann ungefähr 100 m an zum 664 m hohen Scharflingpass. Man geht auf der steilen alten Scharflingstraße, die seinerzeit bei den Autofahrern gefürchtet war. Unterwegs erinnert eine Kapelle an die Gefahren dieser Straße, aber auch daran, dass es sich um einen Pilgerweg handelt. Der Weg mündet auf der Scharfling-Passhöhe in die Bundesstraße, neben der es bergab geht. Geradeaus beherrscht das Zwölferhorn das Bild. Es folgt links der Krottensee, an dem sich der Legende nach der heilige Wolfgang oft aufgehalten und die Kröten gefüttert haben soll. Das Pulver, das man aus diesen Kröten gewann, wurde als
besonders heilsam angesehen. Am Gasthaus „Batzenhäusl“ und an Schloss Hüttenstein vorbei muss man ein paar hundert Meter auf der Straße gehen, dann folgt links die Abzweigung nach Fürberg, und nach wenigen Schritten erreicht man das Europakloster Gut Aich, wo man sich an der Pforte melden kann, wenn man den Pilgersegen empfangen will.
Das Europakloster Gut Aich ist eine Neugründung der letzten Zeit, und zwar aus dem Jahr 1993. Acht Mönche leben hier nach der Regel des heiligen Benedikt. Sie entfalten eine reiche spirituelle und kulturelle Tätigkeit auf vielen Gebieten. Der Prior, Pater Johannes Pausch, ist auch Psychotherapeut und erfolgreicher Buchautor. Man kann sagen, dass das Kloster auf dem Pilgerweg ein Segen für die ganze Region ist. Sehenswert ist die Kirche, die einer der Mönche künstlerisch ausgestattet hat.
Von Aich geht es weiter hinunter zum See. Man muss dabei nicht ständig auf dem Asphalt gehen, sondern kann am Beginn des Waldes einen seitlichen Pfad einschlagen, der entlang eines Baches in dieselbe Richtung leitet. Den See erreicht man an einer besonders reizvollen Stelle, an der Bucht von Fürberg. Nach rechts ginge es zum Gasthaus „Fürberg“. Der Name kommt davon, dass man sich hier „vor dem Berg“ befindet, nämlich vor dem 795 m hohen Falkenstein. Der Weg beginnt auch bald kräftig anzusteigen und wird dann sehr steil, ein richtiger Bußweg. Es ist die letzte Prüfung für den Pilger, bevor er sein Ziel erreicht. Oben kommt er zur Kreuzigungskapelle, wo die Steine, welche die Pilger aus Buße hier heraufschleppten, bereits auf einem großen Haufen zusammenliegen. Kurz darauf steht er in einer Lichtung des Waldes vor der an den Felsen gebauten Falkensteinkirche.
Nachdem wir die Kirche besucht haben, durch den sagenhaften Durchkriechstein geschlüpft sind, die Wunschglocke betätigt haben und an der Quellkapelle das vom heiligen Wolfgang hier aus dem Felsen geschlagene Wasser als Heilmittel für die Augen benützt haben, steigt der Weg noch einmal an bis zum höchsten Punkt, jener Stelle, wo der heilige Eremit vom Teufel bedrängt worden war. Man
geht etwas vor zur Hacklwurfkapelle, wo St. Wolfgang der Legende nach sein Beil ins Tal schleuderte. Dies ist ein überaus bedeutsamer Platz, nämlich der, an dem die Pilger seit eh und je zum ersten Mal den ersehnten Blick auf ihr Ziel, die Kirche von St. Wolfgang, werfen können. Man kann leicht nachfühlen, warum sich viele hier vor Freude umarmten und auf die Knie fielen.
Der Weg fällt nun steil ab. Nach der Rastkapelle, bei der ein Stein die Abdrücke des sitzenden Einsiedlers wiedergeben soll, hört der Wald auf , und wir begeben uns in die Gefilde von Ried, des Vorlandes von St. Wolfgang, das noch zum Bundesland Salzburg gehört. Die Grenze zu Oberösterreich liegt unmittelbar vor dem Ort.
Wir kommen am Leopoldhof vorüber, einer gastlichen Stätte, wo sich die Pilger nach den Strapazen des Falkensteins noch einmal stärken können. Kurz darauf gabelt sich die Straße. Man kann entlang des Sees nach St. Wolfgang gehen oder den alten Pilgerweg benützen, der über die Anhöhe führt und schöne Ausblicke bietet. Nach etwa 3 km ist St. Wolfgang erreicht, der Endpunkt der langen Pilgerfahrt, die wunderbare Kirche des heiligen Wolfgang.
St. Wolfgang ist ein bedeutender Tourismusort, der mit Attraktionen wie dem berühmten Hotel zum „Weißen Rössel“ und der Zahnradbahn auf den aussichtsreichen Schafberg punktet. Allein die prächtige Landschaft mit dem freundlichen See lohnt schon einen Besuch und Aufenthalt. Der kulturelle Höhepunkt ist freilich die Kirche mit ihren großartigen Kunstschätzen, dem, wie man sagt, schönsten Flügelaltar, den Michael Pacher 1471 – 1481 geschaffen hat, und mit einer Reihe von barocken Altären. Der Pilger, der die Spuren des heiligen Wolfgang sucht, wird hoch belohnt. Er findet den Gnadenaltar in der Mitte der Kirche und vor allem den intimen Raum der Wolfgangkapelle mit einem sagenumwobenen Felsen, der Zelle des Heiligen und einem kostbaren Altar. Weitere Erinnerungsstücke an den Heiligen und an die Wallfahrt werden in der sogenannten Schatzkammer aufbewahrt.
Viele Nächtigungsmöglichkeiten stehen zur Auswahl. Die Kurdirektion ist bei der Suche gerne behilflich (Tel. 0043/(0)/6138/2239).
Weitere Informationen
Kloster Gut Aich mit Kirche und sakraler Kunst.
Falkenstein: legendenumwobene Stätten mit mystischer Stimmung.
St. Wolfgang: Hochaltar von Michael Pacher, barocke Altäre, Wolfgangkapelle
Im Ort: Romantik Hotel „Im Weissen Rössl“, Schafbergbahn und Wolfgangsee-Schifffahrt.
Der Weg führt zunächst auf einem asphaltierten Radweg bis Scharfling und folgend überwiegend Schotter- Waldwege durch eine wunderbare Natur bis Ried, dann wieder Nebenstraße mit Blick auf den Wolfgangsee.
Viele Einkaufs- Übernachtungsmöglichkeiten in St. Wolfgang. Es lohnt sich hier zu bleiben und erst am nächsten Tag die Heimreise anzutreten. Mit dem Schiff nach St. Gilgen und dem Postbus nach Salzburg.
Der Wolfgangsee-Pilgertag (letzter Samstag im April) mit einem Pilger-Wochenende (jeweils Fr.-So.) ist ein Treffpunkt vieler Pilger/innen aus Nah und Ferne. Ausgangs- und Endpunkt ist das Europakloster Gut Aich. www.europakloster.com
Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft Au 140, 5360 St. Wolfgang
Telefon +43/6138/8003
www.wolfgangsee.at
info@wolfgangsee.at